Evolution : Menschen reagieren auf Tierbilder
BONN | Wenn der Mensch Tierbilder anschaut, werden spezielle Nervenzellen in einer bestimmten Hirnregion aktiviert. Fotos mit Menschen, Landschaften oder Gegenständen rufen solche Reaktionen einer Studie zufolge dagegen nicht hervor. Dies hänge vermutlich mit der Evolution zusammen, erläuterte der Bonner Neurowissenschaftler und Erstautor der Studie, Florian Mormann. Denn Tiere waren für den Menschen in der Vergangenheit entweder gefährlich oder eine Beute. Es habe sich gezeigt, dass „die Amygdala – eine Hirnregion, die mit der Verarbeitung von Emotionen in Zusammenhang steht – spezifisch auf Bilder von Tieren reagiert“, sagte der Forscher. Dabei spielte es keine Rolle, ob „es sich um niedliche oder wilde Tiere handelte“. Die Reaktionen konnten bei Frauen und Männern nachgewiesen werden. Die Studie erschien in Nature Neuroscience. „Die genaue Funktion dieser Nervenzellen ist unklar, aber die Amygdala ist evolutionsgeschichtlich eine sehr alte Struktur. Es gibt viele Hinweise, dass schon früh in der Evolutionsgeschichte sich besonders die rechte Hirnhälfte auf die Verarbeitung biologisch relevanter Reize spezialisierte“, so Mormann. (dpa)