: Betr.: kinotaz nord
B
Black Snake Moan USA 2006, R: Craig Brewer, D: Samuel L. Jackson, Christina Ricci
„Großartiges Südstaatendrama über einen gottesfürchtigen Bluesmann, der einer aus der Bahn geworfenen jungen Frau die inneren Dämonen austreiben will. Nachdem er mit ‚Hustle & Flow‘ ein aufsehenerregendes Regiedebüt ablieferte, bleibt Craig Brewer sowohl seiner Vorliebe für Stoffe aus den Südstaaten als auch seinem Gespür für Musik treu - in einem höchst kontroversen Drama über Sünde und Erlösung. Dabei räumt Brewer mit rassischen Stereotypen auf und verlässt sich auf seine starken Hauptdarsteller Samuel L. Jackson und Christina Ricci.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, HH
Blow Up Großbritannien 1966, R: Michelangelo Antonioni, D: David Hemmings, Vanessa Redgrave
„‚Blow up‘ ist die erste Produktion des Regisseurs außerhalb seiner italienischen Heimat. Der Film erzählt in den grellen Farben und Bildern der Pop-Art eine eigentümliche Kriminalgeschichte, in der es zwar ein Opfer, aber offensichtlich keinerlei Interesse am Täter gibt. Ein erfolgreicher Modefotograf wird bei der Suche nach Motiven in einem kleinen Park mit seiner Kamera unfreiwillig Zeuge eines Mordes, den er aber erst später bei der genauen Betrachtung des entwickelten Films wahrnimmt. Dieser schöne, bis zuletzt spannende Streifen zeichnet auch ein stimmiges und überaus lebendiges Bild der Londoner Beat-Genration.“ (tip) H
Bombay Indien 1995, R: Mani Ratnam, D: Arvind Swamy, Manisha Koirala / Originalfassung mit Untertiteln
„Mit ‚Bombay‘ hat Mani Ratnam nicht nur in Indien Aufsehen erregt; auch im Westen hat sein Film große Beachtung gefunden und für Diskussionen gesorgt. Darin werden politische Themen auf eine Weise in den kommerziellen Unterhaltungsfilm eingebaut, die selbst für indische Verhältnisse einmalig ist. Der historische Hintergrund: Am 6. Dezember 1992 stürmten fanatische Hindus eine Moschee in Ayodhya. Die darauf folgenden Unruhen gipfelten im Januar 1993 in den so genannten Bombay Riots. Der Film nähert sich dem Thema mittels einer konstruierten Personenkonstellation, die – wiewohl wenig realistisch – ein präzises Bild Indiens zur Zeit des erwachenden Hindu-Fundamentalismus wiedergibt: Shakar, ein Hindu, verliebt sich in Shela. Da Shela moslemischen Glaubens ist, können die beiden wegen des gesellschaftlichen Drucks nicht in einem Dorf leben und ziehen daher nach Bombay.“ ( koki-freiburg) HB
Born to be wild – Saumäßig Unterwegs USA 2007, R: Walt Becker, D: Darsteller: John Travolta, Tim Allen
„Der deutsche Titel verdeutlicht bereits mehr als treffend wohin die Reise dieser Komödie um vier von der Midlife-Krise geplagte Motorradfahrern geht: ins Niemandsland des bodenlosen Humors. Sex- und Fäkalgags nehmen kein Ende – nur was soll daran komisch sein? Irgendwie muss dieser ganze regressive Pipi-Kacke-Fick-Humor etwas mit der total verklemmten amerikanischen Gesellschaft zu tun haben. Im aufgeklärten Europa braucht das glücklicherweise niemand lustig zu finden.“ (tip) HB, HH
C
Chappaqua USA 1966, R: Conrad Rooks, D: Jean Lois Barrauld, William S. Burroughs, Allen Ginsberg, Ravi Shankar / Originalfassung mit Untertiteln
„Mit einer losen Struktur, etwas Pop Art und viel Psychedelischem ist ‚Chappaqua‘ unverkennbar ein Dokument der 60er Jahre. Aber der Film entstand noch vor der großen Zeit der Hippies, und eher als der Flower-Power-Bewegung ist seine Hauptfigur der ‚Beat-Generation‘ der 50er Jahre zuzuzählen, zu der auch Allen Ginsberg und William S. Burroughs gehören, die im Film mitwirken. Die autobiographische Situation des Drogenentzugs, der Kern des Films, läßt eine freie Dramaturgie zu. Für die Visionen seines Protagonisten benutzt Rooks die experimentellen Techniken des New American Cinema mit Montagen und Überblendungen. Er mischt Farb- und Schwarzweißfilm und wechselt frei zwischen verschiedenen Zeit- und Realitätsebenen. Die illustren Namen der Darsteller, mit denen sich der Film schmückt, sind aber etwas irreführend. Ginsberg, Ravi Shankar und Ornette Coleman haben nur kurze Auftritte. Jean-Louis Barrault als sonderbar desinteressierter Chefarzt einer Klinik weiß offenbar nicht so recht, auf was er sich eingelassen hat und spielt seine Rolle mit amüsierter Distanz. Doch Burroughs beeindruckt als dämonischer „Opium Jones“, nicht zuletzt durch seine unnachahmliche Stimme.“ (epd-film) H
Clerks II USA 2006, R: Kevin Smith, D: Brian O’Halloran, Jeff Anderson
„‚Clerks 2‘ ist die Fortsetzung der kultigen Generationskomödie, mit der Kevin Smith (‚Dogma‘, ‚Chasing Amy‘) vor über zehn Jahren seine Regiekarriere begründete. Das Erstlingswerk war für ein minimales Budget entstanden und spielte aus dem Stand 150 Millionen Dollar ein. ‚Clerks – Die Ladenhüter‘ war eine wahre Hymne auf das Nichtstun und höheres Blödschwätzen und gilt bis heute als Klassiker der Slacker- und Generation-X-Movies. Die vertrödelten Antihelden Dante und Randal und ihre bekifften Anhängsel Jay und Silent Bob (gespielt von Smith selbst) wurden zu Ikonen der Popkultur, die bald auch auf filmischen Solopfaden wandelten. ‚Clerks 2‘ ist ein würdiger Nachfolger. Kevin Smith mischt in bewährtem Stil saftige Dialoge mit satirischen Alltagsbeobachtungen, deren Höhepunkt u. a. in einer pantomimischen Darstellung der drei ‚Der Herr der Ringe‘-Filme besteht.“ (Cinema) H, HB, HH, HL, KI, OL
The Corporation Kanada 2003, R: Jennifer Abbott, Mark Achbar / Originalfassung mit Untertiteln
„Der Dokumentarfilm setzt sich mit dem „Corporate Capitalism“ auseinander, mit der Funktionsweise multinationaler Konzerne. Er unterzieht deren ausschließliche Orientierung an Profitmaximierung einer umfassenden Kritik, indem er deren zerstörerische Folgen für soziale und ökologische Strukturen offenlegt und politische Missstände anprangert. Dabei kämpfen die Filmemacher, ähnlich wie der Dokumentarfilmer Micheal Moore, mit nicht immer subtiler Polemik. Ein durchaus gelungener Agitationsfilm, der zwar nicht frei von einigen plakativen Bewertungen ist, als leidenschaftliches Plädoyer für ein gerechteres Weltwirtschaftssystem aber Beachtung verdient.“ (filmdienst) HB
D
Death Proof – Todsicher USA 2007, R: Quentin Tarantino, D:Kurt Russell, Rosario Dawson
„Tarantino nimmt sich das Exploitation-Kino der 60er- und 70er-Jahre vor und macht daraus eine postfeministische Empowerment-Fantasie. Der wiederum verleiht er die Anmutung einer zu oft abgespielten Filmkopie: Sprünge auf der Tonspur, abrupt endende Szenen, das Bild vertikal durchlaufende Streifen suggerieren, dass dieser funkelnagelneue Film 30 Jahre alt ist. Es geht um schnelle Autos, schöne Füße, noch schönere und sehr schlagfertige Frauen und um einen Serienmörder, der sich im Laufe des Films als Weichei entpuppt. Dazu gibt es viele Filmzitate, sorgfältig ausgewählte Musik, blutige Action und vor allem: lange, lässige Dialoge. Der größte Genuss, den „Death Proof“ gewährt, besteht darin zu verfolgen, wie Tarantino seine Heldinnen reden lässt, während sie in Kneipen abhängen oder über Land fahren, wie er Akzente, Slang und Redeweisen so orchestriert, dass ein langer, nicht ablassender Redeflow des Cool entsteht.“ (taz) DEL, H, HB, HH, KI, OL
Detektive Deutschland 1969; R: Rudolf Thomè, D: Marquard Bohm, Uschi Obermaier
„Marquard Bohm und Uli Lommel sind zwei junge Faulenzer, die schnelles Geld verdienen wollen und eine Detektivagentur gründen. Der erste Auftrag kommt von einer reichen Dame. Die beiden Schnüffler sollen sie vor einem aufdringlichen Verehrer schützen. Schnell wird klar das der Detektiv-Job keine einfache Sache ist. Marquard Bohm hat die lässige Coolness eines Belmondo, Uschi Obermaier glänzt als schlacksige Sekretärin, es gibt schicke Schwarzweißbilder und der Film hat einen irren Rhythmus. Ein seltenes Beispiel für tolles Spätsechziger-Genre-Kino aus West-Deutschland.“ (3001-kino) HH
Das doppelte Lottchen Deutschland 2007, R: Michael Schaack, Toby Genkel
„Fast 60 Jahre ist sie schon alt: Erich Kästners Geschichte der Zwillinge Lotte und Louise. Diese wuchsen, weil Vater und Mutter sich scheiden ließen, getrennt bei jeweils einem Elternteil auf, bis sie sich zufällig begegnen und fortan keinen größeren Wunsch haben, als ihre halben Familien wieder zu einer Einheit zusammenzuführen. Für das Trauma der Scheidungskinder hat Kästner im Motiv der getrennten Zwillinge einen zeitlosen Ausdruck gefunden, der auch in dieser Animationsverfilmung bewegt. Der visuelle Stil ist dabei an die Illustrationen der Kästner-Bücher von Walter Trier angelehnt, zeugt mit seinen knappen Strichen bei Kindern für gute Verständlichkeit.“ (Rheinischer Merkur) H, HB, HH, HL, KI
Drawing Restraint 9 USA/Japan 2005, R: Matthew Barney, D: Björk, Matthew Barney
„Gedreht an Bord eines gigantischen japanischen Walfängers, ist Mathew Barneys Film eine Studie fernöstlicher ästhetischer Traditionen, die der amerikanische Starkünstler an seinen eigenen formalen Vorlieben misst und bricht: Er zerschneidet seine Gemahlin Björk, bringt undefinierbare Objekte ins Spiel - und eine Serie von Ereignissen in Gang, die sich zu dem, was man „Erzählung“ nennt, nie ganz verdichten.“ (tip) HH
Dunkelblau Fastschwarz Spanien 2006, R: Daniel Sánchez Arévalo, D: Quim Gutiérrez, Antonio de la Torre
„‚Dunkelblaufastschwarz‘ sieht die Zukunft der Brüder Jorge und Antonio aus. Der eine arbeitet als Hausmeister und pflegt den kranken Vater, der andere sitzt im Knast. Aber zwischen Resignation und verzweifeltem Aufbegehren schlägt Regisseur Daniel Sánchez Arévalo in seinem mit dem spanischen Filmpreis Goya prämierten Spielfilmdebüt strahlende Funken. Als der zeugungsunfähige Antonio sich in die Gefangene Paula (Marta Etura) verliebt und seinen Bruder bittet, ihr ein Kind zu machen, gewinnt dieser bittersüße Film anrührende Wahrhaftigkeit.“ (Der Spiegel) H, HB
E
Eine unbequeme Wahrheit USA 2006, R: Davis Guggenheim
„Seit 1989 zieht Al Gore mit einem Vortrag durch die Lande, mit dem er sein Publikum für die Gefahren der ,Globalen Erwärmung‘ sensibilisieren will. Dieser Vortrag ist das Kernstück von ,An Inconvenient Truth‘, einem politischen Dokumentarfilm, der als Vervielfacher der Botschaft fungiert und aus dem Zuschauer/Zuhörer einen unmittelbar Handelnden machen will. Guggenheim und Gore nutzen das Kino selbstbewusst und offensiv als moralische Anstalt, in dem festen Glauben an die demokratische Utopie, dass Veränderungen diskursiv durchgesetzt werden.“ (tip) HH
Emmanuelle – Die Schule der LustFrankreich 1973, R: Just Jaeckin, D: Sylvia Kristel, Marika Green
„Das schwüle Bangkok ist der exotische Ort, an dem Emmanuelle allerlei erotische Abenteuer als Botschaftergattin zu bestehen hat. Just Jaeckins Film wurde zu einem Meilenstein des Softporno-Chic der 70er Jahre und verhalf der Hauptdarstellerin Sylvia Kristel zum internationalen Durchbruch als Erotikstar.“ (Metropolis) HH
F
Die Fans sind wir Bremen 2007, R: Wilhelm Rösing, Thomas Hafke
„Der Film dokumentiert 35 Jahre Bremer Fan-Geschichte und lässt dabei diejenigen zu Wort kommen, die die Szene mitgestaltet haben. Treue Werder-Anhänger geben tiefe Einblicke in das Fan-Dasein, schauen auf die Anfänge zurück und reflektieren die jüngste Entwicklung. Den Filmemachern ist es dabei gelungen, die Ereignisse differenziert aufzuzeigen, um sowohl die Schattenseiten Bremer Fan-Kultur als auch die grenzenlose Faszination für den Fußball darzustellen. Fünfzehn Fans von Werder Bremen erinnern sich an ihr erstes Spiel im Stadion, berichten von Kuttenzeiten und fragen sich, wo ihre Schals geblieben sind. Aber auch die jungen Ultras kommen zu Wort und denken laut über die rasanten Veränderungen in der Welt des Fußballs nach.“ (taz) HB
Ferien Deutschland 2007, R: Thomas Arslan, D: Angela Winkler, Karoline Eichhorn
„Während der Ferien in der Uckermark kommt eine Familie zusammen, was weniger die erhoffte Entspannung bringt als die einzelnen Mitglieder mit unausgestandenen Konflikten konfrontiert und sie zwingt, sich ihren Gefühlen zueinander zu stellen. Eine bemerkenswerte Studie, die vor allem durch ihre intensive Spannung fesselt. Formal ausgereift, veranlasst der Film in seiner hoch konzentrierten Inszenierung die hervorragenden Darsteller zu bemerkenswerter körperlicher Zurückhaltung, wodurch das innere Drama von Menschen, die ihr Leben an sich vorüberziehen lassen, umso nachhaltiger wirksam ist.“ (filmdienst) H
The Flying Scotsman Großbritannien/Deutschland 2006, R: Douglas Mackinnon, D: Jonny Lee Miler, Sean Brown
„Es klingt wie ein Sportmärchen: Aus armen Verhältnissen strampelt sich der Schotte Graeme Obree als Bahnradfahrer in den frühen 1990er-Jahren bis an die Spitze, nicht zuletzt dank seines Kumpels und Managers Malky , seiner Frau und eines befreundeten Priesters. Als ihm seine Stundenweltrekorde aus dubiosen Gründen wieder aberkannt werden, bricht für den labilen Obree eine Welt zusammen. Fernab von Sportler-Heldenmythen à la Hollywood zeigt Douglas Mackinnon in dieser britisch-deutschen Koproduktion ein bodenständiges, unprätentiöses, dafür aber umso berührenderes Drama.“ (Rheinischer Merkur) HB, HH, KL
Francis Bacon – Form und Exzess Großbritannien 2005, R: Adam Low / Originalfassung mit Untertiteln
„Biografisch orientierter Dokumentarfilm über den englischen Maler Francis Bacon (1909-92), der anhand fünf zentraler Liebesbeziehungen die wichtigsten Stationen von Bacons Lebens nachzeichnet. Der eigenwillige Aufriss dient als chronologisches Gerüst, um zahlreiche disparate Materialien zusammenzuhalten, aus denen besonders die Gespräche und Interviews mit Bacon herausragen. Sie gewähren tiefe Einblicke in seine Art und sein Denken, insbesondere auch in seine Obsession mit dem Tod als Vergänglichkeit.“ (filmdienst) HB, HH, HL, OL
Full Metal Village D 2006, R: Sung-Hyung Cho
„Lassen Sie sich bitte nicht vom Titel abschrecken, denn ‚Full Metal Village‘ ist eine der schönsten Kinoentdeckungen dieses Frühjahrs. Die in Deutschland lebende Koreanerin drehte die Dokumentation in dem kleinen schleswig-holsteinischen Dorf Wacken, das einmal im Jahr aus seinem nordfriesischen Phlegma gerissen wird, wenn Tausende von Heavy-Metal-Fans aus aller Welt es bei einem dreitägigen Open Air Festival überrollen. Die Bauern und Damen des Kaffeekränzchens reagieren erstaunlich gelassen auf die meist in schwarzem Leder gekleideten Langhaarigen, und die Filmemacherin hat genau das richtige Maß an Neugierde und Humor, um diesen Zusammenprall der Kulturen zu einem sehr erhellenden und amüsanten Porträt der norddeutschen Provinz werden zu lassen.“ (hip) H, HH
G
Ganges – Fluss zum Himmel Indien/USA 2004, R: Gayle Ferraro
„Die Sehnsucht ihrer todkranken Angehörigen nach den Verheißungen des ewigen Lebens führt vier indische Familien in die jahrhundertealte Stadt Varanasi, an einen der wichtigsten Plätze des Hindu-Glaubens. Gefilmt hauptsächlich im Umfeld eines Sterbehospiz an den Ghats von Varanasi, direkt im religiösen Herzen von Indien, folgt «Ganges - Fluss zum Himmel» den oft mühsamen Versuchen von vier Familien, ihren todkranken Angehörigen den letzten irdischen Wunsch zu erfüllen: Nach dem Tod in den Himmel zu kommen.“ (rhein-main.net) HH
Golden Door Italien/Frankreich 2006, R: Emanuele Crialese, D: Charlotte Gainsbourg, Vincenzo Amato / Originalfassung mit Untertiteln
„Anders als etwa in den amerikanischen Einwandererfilmen von Coppola bis Scorsese stellt der Sizilianer Emanuele Crialese in ‚Nuovomondo‘, wie der Film im Original heisst, den Weg über den Atlantik und die anschliessende Selektion bei der Einwanderungsbehörde auf Ellis Island in den Mittelpunkt seiner Emigrantensaga. Er unterstreicht damit die Passage, den forcierten Prozess des Übergangs von einer archaischen Gesellschaft zur Moderne, dem diese armen sizilianischen Bauern zwangsläufig unterzogen werden. Die Gemütslage der Protagonisten spiegelt sich in surrealen Einschüben, wo das Silbergeld von den Bäumen purzelt und riesengrosse Feldfrüchte das harte Bauernlos belohnen. Ein ambitionierter Film, dem erneut Crialeses Freund und Hauptdarsteller, der Bildhauer Vincenzo Amato, das nötige Gewicht verleiht.“ (Neue Zürcher Zeitung) HH
H
Hände weg von Mississippi Deutschland 2007, R: Detlev Buck, D: Zoe Mannhardt, Katharina Thalbach
„In Detlev Bucks beschwingtem Familienfilm nach einem Roman von Cornelia Funke kämpft ein Mädchen für das Überleben eines verwaisten Pferdes. Niemand porträtiert das Leben auf dem Land so liebevoll wie der Bauernsohn Detlev Buck. In der Geschichte geht es um das Stadtkind Emma, das seine Ferien bei der knarzigen Oma verbringt. Als die Zehnjährige mitkriegt, dass der arrogante Erbe eines Nachbarhofes das dazugehörige Pferd Mississippi beim Schlachter entsorgen will, entwickelt sie einen Plan. Die simple Story dient jedoch nur als Gerüst für ein Potpourri köstlicher Szenen, mit denen der Regisseur an seine frühen Kultfilme wie ‚Karniggels‘ anknüpft. Alle bestens geeignet, beim Zuschauer ein zufriedenes Dauergrinsen auszulösen. Ein Kinderfilm? Ja. Einer, in den Eltern ihre Sprösslinge gerne ein zweites Mal mitnehmen.“ (Cinema) BHV, H, HB, HH, HL, KL, OL
Harry Potter und der Orden des Phoenix USA/Großbritannien 2007, R: David Yates, D: Daniel Radcliffe, Emma Watson
„Der fünfte Film der Potter-Saga schickt die Serien-Charaktere wieder in den zunehmend offen ausgetragenen Krieg zwischen Weißer und Schwarzer Magie, stagniert dabei aber selbst. Das milliardenschwere Potter-Franchise hat mit David Yates inzwischen ein britischer No-Name-Regisseur übernommen, handschriftenlos inszeniert er den Stoff des Entwicklungsromans, mit gewohnt kräftiger Unterstützung der Digitalabteilung, aber mit wenig Sensibilität für die kleinen Nebengeschichten im Potter-Universum. Gewohnt zauberhafte, längst vertraute Details am Rande, aber keine Neuerungen.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Herr Bello Deutschland 2007, R: Ben Verbong, D: Armin Rohde, August Zirner
„Ein Hund, der dem zwölfjährigen Sohn eines verwitweten Apothekers zugelaufen ist, verwandelt sich durch einen Zaubertrank des Großvaters in einen Menschen mit recht „tierischen“ Verhaltensweisen, der um die schöne Nachbarin buhlt, auf die auch der Apotheker ein Auge geworfen hat. Der ebenso einfalls- wie temporeiche Kinderfilm legt nach verhaltenem Anfang beträchtlich zu und zeigt sich von seiner unterhaltsamsten Seite. Auch die spielfreudigen Darsteller tragen zu der gelungenen Inszenierung bei.“ (filmdienst) H, HB, HH, KI, OL
Hostel 2 USA 2007, R: Eli Roth, D: Lauren German, Roger Bart
„Fortsetzung des harten Horrorhits von 2006, in dem diesmal drei amerikanische Mädchen in dem slowakischen Folterknast landen. Es war unvermeidlich: Nach dem sensationellen Erfolg des für nur fünf Mio. Dollar entstandenen Originals (weltweites Einspiel: 80 Mio. Dollar) legt Eli Roth in bester Expolitationmanier nur ein Jahr später eine Fortsetzung seiner Folterspiele vor, die tatsächlich weniger empörender Horror denn verschmitzte Kapitalismus-Satire sind. Das komplette Szenario wurde beibehalten; nur das Geschlecht der Hauptfiguren wurde ausgetauscht.“ (Blickpunkt:Film) DEL, HB
Hot Fuzz – Zwei abgewichste Profis Großbritannien 2007, R: Edgar Wright, D: Simon Pegg, Nick Frost
Der gewohnt dämliche deutsche Aftertitelsollte niemanden davon abhalten, sich diesen Film anzusehen, denn die sehr britische Komödie ist ein parodistisch gewobener, immer wieder überraschender Flickenteppich, in dem von Polizeifilm, Agatha-Christie-Krimis, Buddy-Movies bis zu Splatterfilmen und brutalen Action-Orgien alles gnadenlos durch den Kakao gezogen wird. Der Witz ist dabei so abgedreht und treffend, dass man aus dem Lachen kaum herauskommt. (hip) H, HB, HH, OL
I
Irina Palm Belgien/Frankreich/ Deutschland 2007, R: Sam Gabarski, D: Marianne Faithfull, Miki Manojlovic
„Marianne Faithfull spielt die Titelheldin und sucht, um eine sehr teure Behandlung für ihren todkranken Enkel bezahlen zu können, einen Job. Schon das ist eigentlich unerträglich: Könnte sie nicht einfach die Nase voll haben von ihrem Vorstadtspießerdasein? Sie findet nichts außer einer Hostessenstelle bei Sexyworld, einem schmierigen Schuppen in Soho, in den sie hereinstolpert in der Annahme, sie könne dort für eine Menge Geld Tee kochen und aufräumen. Ein garantierter Lacher? O ja, und so geht es weiter, mit Erklärungen, wie sie ihre Aufgabe bewältigen kann vor einem Loch in der Wand, durch das ihr die Arbeit zugereicht wird. „Wichsende Witwe“ nennt sie sich selbst, und auch das sorgt im Publikum für fröhliche Schnaufer. Dabei sieht „Irina Palm“ nicht besser aus als jeder beliebige Fernsehfilm, die Gitarrenmusik ist von großer Schlichtheit und Marianne Faithfulls Schauspielkunst schnell erschöpft.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung) H, HB, HH, HL, OL
Der Italiener Italien/Frankreich 2006, R: Nanni Moretti, D: Silvio Orlando, Margherita Buy
“Daß Nanni Morettis Berlusconi-Film in der Endphase des italienischen Wahlkampfs für Debatten und volle Säle sorgen würde, war vorherzusehen. Daß die Meinungen von Kritikern und Kinobesuchern geteilt blieben, mag an der komplizierten Struktur des Films liegen. Der Regisseur hat nämlich - bei allem persönlichen Ekel vor dem Medienmogul - keineswegs ein anklagendes Dokumentarwerk im Stil Michael Moores geschaffen, sondern einen typischen Moretti-Film, der haarscharf auf dem Grat zwischen alltäglicher Komödie und Tragödie balanciert. Daß sein Publikum über die finanziellen und juristischen Machenschaften aus Berlusconis Unternehmerkarriere nicht mehr aufgeklärt werden muß, setzt Moretti dabei voraus. Deshalb schildert er lieber, wie es sich im ganz normal verrückten Italien der Berlusconi-Ära lebt und arbeitet.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung) H, HH
J
Je crois que je l‘aime – Kann das Liebe sein? Frankreich 2007, R: Pierre Jolivet, D; Sandrine Bonnaire, Vincent Lindon / Originalfassung mit Untertiteln
„Pierre Jolivet hat als Autor und Regisseur langjährige Erfahrung mit Komödien, in denen ernste Themen leicht und fröhlich verpackt angesprochen werden. Doch diesmal ist ihm die Komödie vielleicht etwas ZU leicht geraten. Trotz sehr gelungener Gags (eine hektisch gesuchte Minikamera, die den ersten Sex verhindert; ein Sumo-Ringer, der nicht in den Fahrstuhl passt und so ein Rendezvous platzen lässt; der Aktienkurs der Firma, der vom Gefühlsleben des Chafs abhängt) mäandert der Plot etwas ziellos daher und auch die mit vollem Enthusiasmus agierenden Hauptdarsteller können diesem Manko nicht vollends entgegenspielen.“ (westzeit) H
L
Liberte – Oleron Frankreich 2000, R: Bruno Podalydès, D: Denis Podalydès, Guilaine Londez / Originalfassung mit englischen Untertiteln
„Jacques, 38, verbringt den Familienurlaub mit seiner Frau und seinen vier Söhnen auf der Insel Oléron. Er ist zu alt für Sandkastenspiele und beschließt, mit seinen Ersparnissen ein kleines Segelboot zu kaufen. Das Boot wird „Freiheit-Oléron“ getauft, und bald erwacht in ihm die Sehnsucht nach großen Taten. Er will hinaussegeln, auf die Ile d‘Aix, 5 Kilometer vom Festland entfernt. Obwohl Jacques ein völlig inkompetenter Seemann ist, ernennt er sich selbst zur „einzigen Macht an Bord neben Gott“. Eine abenteuerliche Reise beginnt.“ (bremerfilmkunsttheater) HB
Little Miss Sunshine USA 2006, R: Jonathan Dayton, Valerie Faris, D: Abigail Breslin, Greg Kinnear
Umsonst und Open air: “Eine schrullige amerikanische Familie, deren Mitglieder mehr oder weniger an unterschiedlichsten Varianten des ,Amerikanischen Traums‘ gescheitert sind, reist in einem klapprigen VW-Bus quer durch die USA, damit die kleine Tochter an einem Schönheitswettbewerb teilnehmen kann. Eine wunderbar einfallsreiche Komödie in Form eines subversiven Road Movie, das ein sympathisches Hohelied auf die Familie anstimmt und vor allem auch durch die hervorragenden Darsteller vorzüglich unterhält.“ (filmdienst) HB
Lucky You – Glück im Spiel USA 2007, R: Curtis Hanson, D: Eric Bana, Drew Barrymore
„Im schmuddeligen Spielerparadies Las Vegas verliebt sich der distanziert kühle Poker-Profi Huck in die naive Sängerin Billie. Ein mit Eric Bana, Robert Duvall und Drew Barrymore hochgradig besetzter Mix aus sympathischer Romanze und harmlosen Spielerfilm. Nicht besonders originell, ganz schön moralisch und viel zu vorhersehbar. (tip) HB
M
Das Mädchen, das die Seiten umblättert Frankreich 2006, R: Denis Dercourt, D: Catherine Frot, Déborah François
„Ein Trauma und seine bösen Folgen: Eine gescheiterte Musikerin erschleicht sich unerkannt das Vertrauen einer Konzertpianistin – die sie in Wahrheit abgrundtief hasst. Denis Dercourt erzählt die Geschichte einer konsequenten Rache, allerdings nicht auf plumpe Art, sondern mit Stil: Hier wetzen die Bösen keine Messer. In ruhigen, eleganten Bildern zeigt der Regisseur, wie Mélanie ihr Opfer langsam einkreist, er intensiviert die bedrohliche Atmosphäre allein durch verstohlene Blicke, eine Berührung, Schweigen. Und der Zuschauer schwankt zwischen Mitleid für die zappelnde Fliege und Bewunderung für diese Spinne, die ihr Netz so wunderbar hinterlistig baut. Perfide.“ (Cinema) H, HB, HH, HL
Mr. Bean macht Ferien Großbritannien 2007, R: Steve Bendelack, D: Rowan Atkinson, Willem Dafoe
„Die britische (Fernseh-)Kultfigur Mr. Bean gewinnt eine Reise nach Cannes, die er weidlich nutzt, um durch sein infantiles Unvermögen für Durcheinander zu sorgen. Eher eine Aneinanderreihung von Missgeschicken als ein dramaturgisch durchdachter Spielfilm, hat der zweite Kinoauftritt des beschränkten Briten nur wenig Unterhaltendes zu bieten und ist eher als Abgesang auf einen einstigen Fernsehkult zu deuten.“ (filmdienst) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
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The Namesake – Zwei Welten, eine Reise USA 2007, R: Mira Nair, D: Kal Penn, Irfan Khan
Großes episches Kino wird hier geboten – die so oft erzählte Geschichte von der Emigration in die USA einmal nicht aus der Perspektive von Italienern, Iren oder Juden erzählt, sondern von einer bengalischen Familie. Und damit hat Mira Nair, die sich mit ihren Filmen ja auch eine Nische zwischen Bollywood und Hollywood geschaffen hat, den genau für sie passenden Stoff gefunden. Dabei geht sie für eine Literaturadaption überraschend filmisch vor. Bei den intimen Familienszenen ist sie am stärksten, denn hier schöpft sie offensichtlich aus eigenen Erfahrungen. Aber sie kann auch große Panoramen schaffen und arbeitet geschickt mit wiederkehrenden Leitmotiven wie der Brückenmetapher oder den Schuhen, in die jemand anderes steigt. Dieser Film erzählt von der Welt – man erfährt viel über die bengalische Kultur, deren exotische Reize durchaus ausgespielt werden, ohne dass sich der Film auf den rein touristischen Blick verengt. Stattdessen bekommt man eine Ahnung davon, wie die Sicht von Bengalen auf den Westen ist. (hip) HH
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Obaba Spanien/Deutschland 2005, R: Montxo Armendariz, D: Pilar López de Ayala, Juan Diego Botto
„Was ist wahr? Was ist Fiktion? Eigentlich wollte die Filmstudentin Lourdes in Obaba, einem (fiktiven) baskischen Dorf, nur ein paar Eindrücke und Bilder filmen. Plötzlich steckt sie jedoch mittendrin in der Vergangenheit seiner Bewohner. Deren Geschichten handeln von Liebe und Gier, von Morden, Neid und seltsamen Zufällen. Lourdes entdeckt Zusammenhänge und verliert sich immer mehr in deren Gespinst bis sie beinahe den Kontakt zur Realität verliert. Spannende Verfilmung des baskischen Bestsellers „Obabakoak“ von Bernardo Atxaga.“ (tip) H, HH
Ocean’s Thirteen USA 2007, R: Steven Soderbergh, D: George Clooney, Brad Pitt
Inzwischen sind Steven Soderbergh und sein Schauspielerensemble genauso gut eingespielt wie Danny Ocean und seine Kumpanen. Wie der Meisterdieb mit einer souveränen Gelassenheit seinen Coup vorbereit, sodass man nie ernsthaft daran zweifelt, dass das tollkühne Vorhaben auch gelingt,so inszeniert nun auch der Regisseur diesen Genrefilme, der so entspannt und perfekt daherkommt als wäre er ein Klassiker von Howard Hawks. Wie schon in den vorherigen ‚Ocean‘-Filmen wird hier die Genre-Konvention von den genau ausbaldowerten Einbruchsplänen und Täuschungsmanövern, die scheitern, um dann von Strategien abgelöst zu werden, die noch komplexer und gewagter sind, auf die Spitze getrieben. Aber jetzt hat Soderbergh es nicht mehr nötig, sie ernsthaft und mit einem immer etwas leicht angeberisch wirkenden Stolz auf die eigene Raffinesse vorzuführen. Statt dessen gibt er dem Film einen selbstironischen, komödiantischen Dreh, der ihm sehr gut bekommt. (hip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Ode an die Freude Japan 2006, R: Masanobu Deme, D: Bruno Ganz, Ken Matsudaira
„Die deutschen Kriegsgefangenen im japanischen Bando Camp genießen dank dem humanistisch gestimmten Lagerkommandant Toyohisa Matsue relative Freiheit. Trotzdem bricht Verzweiflung unter den Deutschen aus, als ihr Land 1918 kapituliert. Auf Tatsachen basierendes Drama um ein Gefangenenlager, wo Beethovens berühmtes, titelgebendes Stück erstmals in Japan zu hören war. Der mit prominenter japanischer und deutscher Besetzung, u.a. Bruno Ganz und Kostja Ullmann, realisierte Film ist auch ein Plädoyer für Menschlichkeit.“ (Blickpunkt:Film) HH
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Das perfekte Verbrechen USA 2007, R: Gregory Hoblit, D: Sir Anthony Hopkins, Ryan Gosling
„Katz-und-Maus-Spiel zwischen einem ehrgeizigen Strafermittler und einem gerissenen Mörder. ‚Das perfekte Verbrechen‘ erinnert stark an Hoblits Regiedebüt ‚Zwielicht‘, ohne dessen durchgängige Spannung zu erzielen. Der Film lebt vom Nervenkitzel des Zermürbungskrieges zwischen Anthony Hopkins und dem großartigen Ryan Gosling, doch zwischendurch sorgen lange Phasen unnötiger Umstandskrämerei für dramaturgische Schwächeperioden. Wer im Kino aber gerne mittüftelt, dürfte an diesem „Popcorn-Thriller mit Hirn“ (O-Ton Hoblit) sein Vergnügen haben.“ (Cinema) H, HB, HH, OL
Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt USA 2007, R: Gore Verbinski, D: Johnny Depp, Keira Knightley
Die Kaperfahrt von Jack Sparrow und seiner Piratencrew führt im dritten Teil auch in bisher noch nicht durchkreuzte Gewässer. Wie die Vorgänger ist dieser Film wieder ein großes Spektakel mit nicht enden wollenden Seeschlachten, Schwertkämpfen und Keilereien. Das Genre der Piratenfilme wird wieder so gründlich geplündert, dass nach dieser Enterattacke von Verbinski und den Drehbuchschreibern Ted Elliot und Terry Rossio nur noch ein abgetakeltes Schiffswrack übrigbleibt, an das sich in nächster Zeit wohl kaum noch ein Studio heranwagen wird. Dabei gelingt es ihnen, eine Popmythologie von zum Teil erstaunlicher Komplexität zu schaffen, und diese nehmen sie im letzten Teil der Trilogie viel ernster als etwa im vergleichsweise komödiantischen ‚Dead Man’s Chest‘. So ist der Film düsterer und mysteriöser geraten. Einzelne Sequenzen haben sogar eine surreale Poesie. Man merkt, dass den Filmemachern beim dritten Teil nicht etwa die Ideen ausgegangen sind, dass dies nicht nur ein weiterer Aufguss ist, sondern dass sie mit übermütiger Spielfreude weiter an ihrer Piratengeschichte gebastelt haben. (hip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Prinzessinnenbad Deutschland 2007, R: Bettina Blümner
„Frühreif wäre das falsche Wort. Aber Mina, Klara und Tanutscha, alle 15, sind für ihr Alter schon ziemlich weit. Bettina Blümner hat die drei Freundinnen beim Erwachsenwerden begleitet: im Berliner Prinzenbad, im Freundeskreis, im täglichen Leben. Dabei albern die Mädchen herum, rauchen Kette – und nehmen bei Themen wie Liebe, Familie und beruflicher Zukunft kein Blatt vor den Mund. ‚Prinzessinnenbad‘ bietet ihnen eine Bühne, auf der sie selbstbewusst, in stillen Momenten aber auch verletzlich wirken. So entsteht ein Porträt, das ihre Charakterzüge unaufdringlich verdichtet und umfassend beschreibt.“ (Cinema), HB, HH
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Rote Sonne Deutschland 1969, R: Rudolf Thome, D: Uschi Obermeier, Marquard Bohm
“Deutschland, oder besser München 1969. In der Luft liegen ein Hauch von Terror und zwei Hauche von Uschi Obermeier. Es ist meist Sommer. Die Kommune I produziert Traumpaare, maoistische Real-Operetten und neue Sexfronten. In dieser Situation dreht Rudolf Thome, der „Sonderfall“ der Münchener Schule der Sensibilisten (versus die Politniks aus Berlin) einen kleinen amerikanischen Film. Vier Mädchen ermorden alle ihre Liebhaber, vier Bräute sehen schwarz, bis dann die Liebe dazwischentritt. Marquard Bohm war schuld. Es folgt ein Showdown am Starnberger sse, den man sich anschließend und fürderhin als Idealplatz des eigenen Sterbens in Ruhe und Frieden erdenkt.“ (taz) HH
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Schwedisch für Fortgeschrittene Schweden 2006, R: Colin Nutley, D: Helena Bergström, Maria Lundqvist
„Schwedisch für Fortgeschrittene“ gibt Männern ausführlich Gelegenheit zu hören, was so alles auf Damentoiletten geredet wird, wenn die Nacht lang ist. Frauen mögen sich wiedererkennen in den beiden Heldinnen dieses Films, einer Gynäkologin und einer Politesse, die auch jenseits der vierzig noch Spaß haben wollen und Abend für Abend in die Disco gehen. So richtig gelingt es dem Regisseur Colin Nutley leider nicht, die etwas aufgesetzte Vergnügungssucht auf den Zuschauer zu übertragen. Da überdies die Synchronisation eher nach Deutsch für Anfänger klingt, teilt man mit den Figuren kaum den Rausch, dafür umso mehr den Kater.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KI, OL
Shoppen Deutschland 2006, R: Ralf Westhoff, D: Sebastian Weber, Anna Böger
„Komödie über einsame Großstadtsingles und eine Methode, sie zusammenzubringen: Speed Dating, bei dem den Teilnehmern nur fünf Minuten zum Kennenlernen bleiben. Trotz des oft beackerten Terrains der Partnersuche angesichts des Single-Überschusses gelingt dem Kinodebütanten eine lebensnahe und nahezu gleichberechtigte Darstellung von 18 Figuren, denen er bei aller genretypischen Vereinfachung mit Gespür und Witz auf den Grund zu gehen versucht. Auch dank der guten Darsteller ein hierzulande außergewöhnliches Vergnügen.“ (filmdienst) HB, HH
Shrek der Dritte USA 2007, R: Chris Miller
„Die freche Ironie, die die ersten beiden Filme so unverwechselbar machte, wirkt diesmal merklich abgemildert. Dafür wird eine relativ konventionelle Abenteuergeschichte erzählt, in der Shrek an einen farblosen König-Arthur-Verschnitt gerät und am Ende gleich dreifache Vaterfreuden erlebt. Die Abenteuer der drei pupsenden Mini-Shreks sind im Serienkonzept bestimmt schon vorgemerkt. Unter den neuen Figuren sorgt einzig ein zauseliger New-Age-Merlin für frische Akzente. Dessen Zauberkünste haben mit den Jahren etwas nachgelassen, was zu einem witzigen Körpertausch von Esel und gestiefeltem Kater führt. Davon abgesehen kommt „Shrek der Dritte“ erstaunlich bieder daher. Das giftgrüne Ungetüm hält am Ende gar eine rührselige Rede über das Gute, das selbst in den ärgsten Bösewichtern schlummert, und spätestens an dieser Stelle wünscht man sich den Shrek zurück, der sich mit einem Märchenbuch den Hintern abwischt.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Sie sind ein schöner Mann Frankreich 2005, R: Isabelle Mergault, D: Michel Blanc, Medeea Marinescu
„Als dem chronisch schlecht gelaunten französischen Bauern Aymé die Ehefrau wegstirbt, verliert er weniger seine große Liebe als eine tüchtige Arbeitskraft. Da sich das Geschirr nicht von allein spült, schaltet er eine Heiratsvermittlerin ein, die ihn nach Rumänien schickt, um sich dort eine passende Kandidatin auszusuchen. Zurück kommt er mit der tatkräftigen Elena , deren Ehemotive nur zu Anfang rein finanzieller Natur sind. Rund vier Millionen Zuschauer haben das Regiedebüt der Schauspielerin Isabelle Mergault im vergangenen Jahr zu einer der großen Leinwandsensationen in Frankreich gemacht. Dabei zerspringt die Komödie nicht vor Originalität, hat aber so viel altmodischen Charme, dass man ihr das nicht allzu übel nehmen kann.“ (Der Spiegel) H, HH
Sketches of Frank Gehry USA 2005, R: Sydney Pollack / Originalfassung mit Untertiteln
„Sketches of Frank Gehry“ sind wirre, kindlich anmutende Krakeleien, aus denen sich wackelige Pappmodelle, Computersimulationen und schließlich imposant expressive Bauwerke wie das Guggenheim-Museum in Bilbao entwickeln, die den amerikanischen Architekten Frank Gehry berühmt gemacht haben. Der Filmemacher Sydney Pollack (“Jenseits von Afrika“) hat über fünf Jahre lang den Meister der abenteuerlich verkrümmten Gehäuse in seinem Atelier in Los Angeles besucht und auf Baustellen begleitet, hat strenge Gehry-Kritiker wie begeisterte Bautheoretiker interviewt und aus der Fülle des Materials ein fabelhaft anschauliches und vergnügliches Porträt komponiert.“ (Der Spiegel) H, HH
Söhne Deutschland 2007, R: Volker Koepp
„Von den vier Söhnen der westpreußischen Familie Paetzold war es nur zweien vergönnt, miteinander aufzuwachsen. Die beiden Ältesten konnten 1945 mit der Mutter vor den Russen fliehen. Den Zweijährigen und das Baby betreuten die Großeltern, bis sich das polnische Wohlfahrtsamt der Kinder bemächtigte. Sie wurden von ihrer Mutter nach zermürbender Suche gefunden. Das Drama steigerte sich durch eine polnische Pflegemutter, die einen der Jungen entführte und versteckte - und durch einen polnischen Jungen, der irrtümlich für einen der Söhne gehalten und eingedeutscht wurde. Volker Koepps Dokumentarfilm „Söhne“ hat das Ausmaß einer politischen Parabel, doch er rekonstruiert eine vielfach gebrochene, komplexe Wirklichkeit.“ (tip) HH
Spider-Man III USA 2007, R: Sam Raimi, D: Tobey Maguire, Kirsten Dunst
„Venom, ein schwarzer, parasitärer Organismus aus dem All, und der Sandman haben Spider-Mans geliebte Mary Jane entführt. Aus der unschuldigen Perspektive der 30er Jahre, der Geburtsstunde der Superhelden, wirft Sam Raimi einen romantisch verklärten Blick auf ein idealisiertes Amerika mit aufrechten Superhelden und berechenbaren Superschurken. Das der Film dabei nicht peinlich wird, ist der offenkundigen Begeisterung Raimis für das altbackene Superheldengenre zu verdanken.“ (tip) HB, KI
Stirb langsam 4.0 USA 2007, R: Len Wiseman, D: Bruce Willis, Justin Long
„Zwölf Jahre nach Beendigung der erfolgreichen „Stirb langsam“-Reihe taucht Bruce Willis als Cop John McClane unerwartet und überraschend wieder auf. Diesmal kapern Terroristen das gesamte Computersystem der USA und spielen mit den Ordnungskräften des ganzen Landes ein blutiges Katz-und-Maus-Spiel. Ein schnörkelloser Actionfilm, der trotz der Computerterroristen nicht auf digitalen Schnickschnack setzt, sondern analoge Handarbeit bevorzugt. Der gut gealterte Bruce Willis erweist sich seinem Mythos gewachsen und erledigt seinen Job lässig, zynisch und unter großen Schmerzen.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Stomp the Yard USA 2007, R: Sylvain White, D: Columbus Short, Meagan Goo
„Zwei rivalisierende Studentengruppen reißen sich um einen talentierten Streetdancer. Manchmal kann man einfach nur noch den Kopf schütteln und sich wundern. Darüber nämlich, dass sich die Produzenten von Fließbandware wie ‚Stomp the Yard‘ bei ihrer Arbeit nicht zu Tode langweilen. Denn die Geschichte vom tanzenden Outcast ist mittlerweile so oft erzählt worden, dass es sich erübrigt, die vermeintliche Erfolgsformel nochmals herunterzubeten. Was das ergibt? Einen überlangen Videoclip mit nett choreografierter Beinarbeit, viel rhythmischem Gestampfe, einem schneidigen Eintänzer und einigen schmissigen Dancefloor-Krachern. Massenware zum Kopfschütteln eben.“ (Cinema) HB
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Tanz der Vampire Großbritannien 1967, R: Roman Polanski, D: Roman Polanski, Sharon Tate, Jack MacGowran
“Kinograuen, schwere Musik, düster Szenarien und alle anderen schauererregenden Versatzstücke des Horrorfilms erwartet man vergebens. Polanski ist offenschichtlich gegen Vampirfilme herkömmlicher Art, und bringt in seinem Film eine Gagfülle, die das Horrorgenre durch den Kakao zieht. Er beherrscht zwar dessen Klaviatur (und verlangt Grundkenntnisse des Vampirismus auch von seinen Zuschauern), spielt sie jedoch auf seine Weise. Er verjuxt und variiert Einzelheiten und verdreht das Genre in seiner Gesamtheit. Wer Spaß an Vampirfilmen hat und ihre Pervertierung zuläßt, dazu Sinn für Absurditäten, für den ist „Tanz der Vampire“geradezu ein Leckerbissen.“ (Hahn/Jansen) HH
Die Töchter des chinesischen Gärtners Frankreich/Kanada 2006, R: Dai Sijie, D: Mylène Jampanoi, Li Xiaoran
„„Die Töchter des chinesischen Gärtners“ begegnen sich in einem trügerischen Paradies: Auf der blühenden Insel von Botanikprofessor Chen verschwendet dessen Tochter An ihre Jugend damit, dem Vater die Fußnägel zu stutzen. Bis die Praktikantin Li erscheint. Die Frauen werden Freundinnen und schließlich Geliebte. Im China der achtziger Jahre begeben sie sich dadurch in Lebensgefahr. „Eine Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen, die zufälligerweise Frauen sind“, möchte Autor und Regisseur Dai Sijie (“Balzac und die kleine chinesische Schneiderin“) in seinem sinnlichen Drama erzählen. Einfühlsam verhandelt er Tabus, Tochterliebe und Tradition.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, OL
Die Todesgöttin des Liebescamps Deutschland 1981, R; Christian Anders, D: Laura Gemser, Christian Anders
„Das Inselthema wird wieder aufgegriffen in Anders‘ opulentester und freizügigster Arbeit „Die Todesgöttin des Liebescamps“ , von Fans auch liebevoll „Die Liebesgöttin des Todescamps“ genannt. Hier arbeitet Anders erstmals mit einer internationalen Starbesetzung -nach harten Verhandlungen war es ihm gelungen, Laura Gemser, die kurz zuvor in „Black Emanuelle“ weltweit triumphiert hatte, zu gewinnen. Zypern ist hier das Stichwort, wieder eine Insel der Sünde, der Lust und der fehlgeleiteten Sektenanhänger, die Spiritualität suchen und doch nur die Leere finden. Bis zum heutigen Tag ist Anders‘ filmisches Werk chronisch unterschätzt, und in Retrospektiven sucht man seinen Namen vergebens unter den Kluges, Fassbinders und Wenders.“ (“Christian Anders - das verkannte Genie“ von Thomas Hermanns) HH
Todesstille Australien 1988, R: Philipp Noyce, Nicole Kidman, Sam Neill
„Eigentlich wollen Rae (Nicole Kidman) und John (Sam Neill) einen Segeltörn ins Vergessen machen, um über den Unfalltod ihres kleinen Sohnes hinwegzukommen. Doch die Reise wird zum Horrortrip, als die beiden einen durchgeknallten Schiffbrüchigen (Billy Zane) aufnehmen, der von einem Schoner voller Leichen zu ihnen ins Boot klettert: Er terrorisiert das Paar mit Stimmungsumschwüngen von scheinbarer Sanftmut zu mörderischem Hass, und entwickelt paranoide Wahnvorstellungen. Der australische Regisseur Philipp Noyce filmte den Psychothriller 1989 mit klaustrophobischem Kamerablick, und Nicole Kidman spielt so eindrucksvoll die Rolle der Rae, die sich vom Nervenbündel zur starken Frau emanzipiert, dass Tom Cruise sich beim Ansehen des Films in sie verliebte und sie später heiratete.“ (Der Spiegel) HH
Der Traum Dänemark/Großbritannien 2005, R: Niels Arden Oplev, D: Janus Dissing Rathke, Steen Stig Lommer
„Dänemark 1969: Mit dem neuen Schuljahr kommen neue Probleme: Frits, der sich für den kürzlich ermordeten Menschenrechtler Martin Luther King zu interessieren beginnt, leidet unter dem tyrannischen Direktor Lindum-Svendsen. Obwohl er bei seinen Schulkameraden nicht viel Rückhalt hat und auch die Eltern und ein junger, unkonventioneller Lehrer nur bedingt hinter ihm stehen, setzt sich Frits wie sein Vorbild King gegen den diktatorischen Rektor mutig für seinen eigenen ‚Traum‘ von Gerechtigkeit ein. Die Kraft und Emotionalität des Films überzeugte 2006 auch die Jugend-Jury der Berlinale, die das bewegende Drama mit dem Gläsernen Bären auszeichnete.“ (Rheinischer Merkur) OL
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Vier Minuten Deutschland 2006, R: Chris Kraus, D: Hannah Herzsprung, Monica Bleibtreu
Endlich traut sich ein deutscher Filmemacher, großen Kino zu machen. In „Vier Minuten“ passiert alles auf der grandiosen Bühne des Melodramas, ohne dabei je pathetisch oder lächerlich zu wirken. Die Klavierlehrerin Traude Krüger gibt schon seit 60 Jahren Musikunterricht in einem Frauengefängnis, aber solch eine Gefangene wie die Jugendliche Jenny hat sie noch nie gesehen. Diese ist ruppig, unberechenbar und aufsässig, aber auch eine Virtuosin am Klavier. Alles an dieser 20jährigen Mörderin ist der alten Frau zuwider, aber den Verlockungen ihres außergewöhnlichen Talents kann sie nicht widerstehen, und so versucht sie die Widerspenstige zu zähmen und wird dabei selber aus der seelischen Versteinerung geweckt, in der sie fast ihr ganzes Leben lang gefangen war. (hip) BHV, DEL, H, HH, KI
Von Agenten gejagt – Journey Into Fear USA 1942, R: Norman Foster, Orson Welles, D: Joseph Cotten, Orson Welles / Originalfassung ohne Untertitel
„Während des Zweiten Weltkriegs versucht ein amerikanischer Ingenieur, der in Istanbul nur knapp dem Mordanschlag eines Nazi-Agenten entkommen ist, auf einem klapprigen Kahn außer Landes zu gelangen. Doch die offene See erweist sich als ein Labyrinth, in dem von jedermann Gefahr auszugehen scheint. Die Angst reist darum immer mit in dieser Adaption eines Romans von Eric Ambler -, einem Film Noir, der so schwarz ist wie das Meer, auf dem er spielt.“ (metropolis) HH
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Zizek! USA/Kanada 2005, R: Astra Taylor
Die Dokumentation „Zizek!“ entpuppt sich als eine Soloperformance des Kulturkritikers Slavoj Zizek, denn dieser korpulente, schwitzende, bärtige Bär von einem Mann ist auch ein begnadeter Performer, dessen Vorträge an amerikanischen Universitäten ähnlichen Kultstatus genießen wie die Auftritte von Popstars. In einem mit schwerem Akzent gelispelten Englisch reflektiert er über alles und jeden. Im Restaurant, auf dem Weg zur Vorlesung, in einer Videothek, und sogar im Bett redet dieser Mann ununterbrochen über Hitchcock und Marx, Derrida und Kometenabstürze, die ehemalige Sowjetunion und ihn nervende Autogrammjäger. Wegen seiner schnellen und verschrobenen Intelligenz sind diese Monologe zugleich faszinierend und amüsant, aber mit der Zeit gewinnt man auch den Eindruck, dass die Filmemacherin ihm zu sehr auf den Leim gekrochen ist. So bekommt man kein Gefühl dafür, ob Zizek nun ein rhetorisch brillanter Clown oder doch ein origineller Denker ist, der mit seiner Synthese von Marx und Lacan neue Wege gefunden hat, die Realität zu beschreiben. (hip) HH
Zodiac – Spur des Killers USA 2007, R: David Fincher, D: Jake Gyllenhaal, Mark Ruffalo
„Auf Tatsachen beruhender Film um die vergebliche Jagd nach dem Serienkiller ‚Zodiac‘, der Ende der 1960er-Jahre den Großraum San Francisco mit fünf Morden in Angst und Schrecken versetzte. Der weitgehend aus Perspektive zweier im Dunkeln tappender Ermittler – eines Polizisten und eines detektivisch ambitionierten Zeitungskarikaturisten – inszenierte Kriminalfilm fesselt dank seiner suggestiven formalen Qualitäten. Dabei wirkt er um so verstörender dadurch, dass er im nachhinein die Gier des wirklichen Täters nach Publicity zu erfüllen scheint.“ (filmdienst) BHV, H, HB, HH, HL, KI
2 Tage Paris Frankreich/Deutschland 2007, R: Julie Delpy, D: Julie Delpy, Daniel Brühl
„Mit beeindruckendem komödiantischen Timing erzählt Julie Delpy in ihrem Regie-Debüt vom Paris-Besuch eines Liebespaars. Adam Goldbergs Neurotiker und Delpys Tagträumerin bieten Anmerkungen zum Beziehungsleben, aber auch den kulturellen Eigenheiten von Amerikanern und Franzosen. Trotz eines etwas holprigen Finales ein großes, hintersinniges Vergnügen.“ (tip) H, HB, HH, HL, KL