: Torwart von Hannover 96 geht mit Burn-out in Klinik
FUSSBALL Markus Miller lässt sich wegen einer psychischen Erkrankung stationär behandeln
Hannover 96 ist bestürzt: 22 Monate nach dem Selbstmord von Robert Enke hat sich Ersatz-Torwart Markus Miller wegen einer psychischen Erkrankung in stationäre Behandlung begeben. Im Gegensatz zu Enke, der depressiv war und sich am 10. November 2009 das Leben genommen hatte, leidet Miller an „mentaler Erschöpfung“ – und wandte sich an den Verein.
„Dieser Schritt ist ein großes Zeichen von Mut“, sagte 96-Klubchef Martin Kind am Montag. „Er hat in einem Club, der ein furchtbares Erlebnis mit einem persönlichen Schicksal durchgemacht hat, bewusst den Gang an die Öffentlichkeit gewählt und klare Fakten geschaffen.“ In einer Mitteilung des Vereins sagte Markus Miller, dass er seit einiger Zeit immer weniger das Gefühl habe, der Mannschaft helfen zu können oder Wesentliches zu bewirken. „Dabei erlebte ich zunehmenden, großen inneren Druck und Anspannungen, die mich begannen zu blockieren.“
Der 29-jährige Familienvater, der 2010 aus Karlsruhe kam, ist die Nummer zwei hinter Ron-Robert Zieler. Nach Angaben des Klubs wurde bei ihm neben der mentalen Erschöpfung ein beginnendes Burn-out-Syndrom diagnostiziert. „Bei Markus Miller ist von einer deutlich positiven Behandlungsprognose auszugehen“, sagte Martin Braun, der Therapeut des Fußballprofis.
Obwohl Miller auf unbestimmte Zeit ausfällt, will der Klub keinen weiteren Torwart verpflichten. Aus der 2. Mannschaft soll Samuel Radlinger nachrücken. (dpa)