: Hartz IV, ein machtpolitisches Objekt
betr.: „Fünf Jahre Hartz-Reformen. Die Erfindung der Angst“, „Hartz-Chronik“, taz vom 16. 8. 07
Wohl niemand – egal, ob von Hartz betroffen oder nicht – versteht die Geschichte von Hartz I bis Hartz IV, und es ist Schönrederei, nur vorsichtig von einem „technokratischen Monster“ zu reden, das faktisch mittlerweile in bürokratischen Wahnsinn ausgeartet und ein machtpolitisches Objekt geworden ist, das weniger den Bürgern/innen zugute kommt als vielmehr die Profilierungssucht der satten Oberschicht – will sagen: der Politiker/innen – bedient.
Interessant ist, dass die Union, aus parteipolitischen Interessen und oppositionseifrigem Bestreben, damals Hartz ablehnte und nun, an die Regierung gelangt, in Gestalt von Frau Merkel & Co. selbiges nach Kräften eifrig unterstützt. Der/die Bürger/in sieht’s irritiert, erschrickt und versteht die Welt nicht mehr. Er/sie lernt aber schnell, dass auf niemand Verlass ist – und sucht sich frustriert einen Nebenjob, wenn’s sein muss im Milieu der Schwarzarbeit! Man/frau denkt an die milde Strafe für Herrn Hartz, der mit zwei Jahren auf Bewährung davongekommen ist, und hat noch nicht mal mehr ein schlechtes Gewissen. INGILD KIND, Hamburg