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: Ahoi, Frau Kapitänin

Ein Stattreisen-Rundgang erzählt von Frauen im Hafen

taz: Frau Engler, stimmt es, dass die Standardaussage zu Frauen im Hafen „Das schaffen die doch gar nicht!“ ist?

Sonja Engler: Es gibt ja auch frauentypische Hafenberufe. Aber in den Siebziger- und Achtzigerjahren gab es viele Werftarbeiterinnen, Kapitäninnen und Kranführerinnen.

Woran lag das?

Zu dieser Zeit waren die Frauen- und die Gewerkschaftsbewegung sehr stark.

War die Arbeit im Hafen vor der Frauenbewegung denn aus der Not geboren?

Bis 1915 war Frauenarbeit im Hafen sogar verboten. Im Ersten Weltkrieg herrschte Arbeitskräftemangel, aber trotzdem mussten sie sich durchbeißen. Auf Schiffen wurde das Verbot sogar erst in den 70er-Jahren aufgehoben. Das ist zurückzuführen auf eine Hamburger Reederin. Sie hat Frauen zu Offizierinnen ausgebildet und es geschafft, sie zu vermitteln.

Interessieren sich auch Männer für das Thema?

Es besteht zwar schon stärkeres Interesse bei Frauen, aber es sind immer wieder Männer dabei und natürlich auch willkommen.

Treffpunkt ist um 19 Uhr bei den Landungsbrücken. Mehr Informationen auf www.stattreisen.de