: Bentheim will kein Bombodrom
Nach den erfolgreichen Klagen gegen das „Bombodrom“ in Brandenburg rüstet sich die Grafschaft Bentheim gegen eine Verlagerung von Übungsflügen der Bundeswehr nach Niedersachsen. Ein Gutachten soll klären, ob Klagen gegen den Bombenabwurf-Übungsplatz „Nordhorn-Range“ möglich sind, teilte der Landkreis mit. Zuletzt war im Jahr 1998 eine Klage von Anwohnern und Kommunen gegen den Übungsplatz gescheitert. Hintergrund der Aktivitäten ist die Frucht, dass künftig auf der „Nordhorn-Range“ noch mehr Bomben abgeworfen werden als bisher. Anfang August hatte das Verwaltungsgericht Potsdam drei Musterklagen gegen das „Bombodrom“ stattgegeben, die militärische Nutzung des Areals bei Wittstock im Norden Brandenburgs wurde untersagt. Der Bentheimer Landrat Friedrich Kethorn (CDU) forderte Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) in einem Brief auf, an den Planungen für Wittstock festzuhalten und die Nordhorner Range-Anwohner zu entlasten. Inzwischen überlegt Jung aber offenbar auch, im dünn besiedelten EU-Ausland Bomben abwerfen zu lassen. „Wenn Wittstock ins Ausland verlagert wird, dann muss dies auch für die Range gelten“, forderte der SPD-Bundestagsabgeordnete Dieter Steinecke. Auch alle Fraktionen im Landtag wollen den Übungsplatz in Nordhorn langfristig auflösen. Im November 2005 hatte ein Kampfjet dort wenige Meter von Wohnhäusern entfernt eine Übungsbombe verloren. ksc