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Archiv-Artikel

Folge 3: Konsequente Marktdurchdringung – bei Hannover 96

Immer härter wird das Profisport-Geschäft. Woher soll nur das ganze Geld kommen? Bis die Fußball-Regionalliga den Spielbetrieb wieder aufnimmt, geben wir an dieser Stelle norddeutschen Clubs Tipps für neue Geldquellen.Der Profifußball hat sich fast überall erfolgreich vom Vereinsfußball zum Markenfußball entwickelt. Nur mit voller Konzentration auf Marke und Produkt, ohne Vereins- und Fangedöns, sind noch die Mittel zu generieren, um den Marktführern aus München, Madrid und Manchester nachzueilen. Im Zentrum dieser Philosophie steht die Transformation des Fans zum Kunden – und hier ist Hannover-96-Präsident Martin Kind mit seinem Credo, dass es in allen Branchen letztlich immer um den zufriedenen Kunden gehe, der unumstrittene Vorreiter. Im Segment „Ultras“ haben seine Kundenbetreuer diese Transformation allerdings vergeigt und so haben sich diese vom Premiumprodukt verabschiedet und der Billigmarke U23 zugewandt. Bevor der damit verbundene Stimmungseinbruch die Stammkundschaft erreicht, raten wir zu Maßnahmen der Kundenbindung, die über Payment-Karten, Busreisen und Gewinnspiele hinausgehen. Vor allem müssen die seit dem Auszug der Ultras vermissten Choreografien und Lichterspiele möglichst bald von Profis wiederbelebt werden, die etwas davon verstehen: vom Ballett der Hannoveraner Staatsoper und den Feuerwerkern des Circus Roncalli. Wichtig ist, die Marke Hannover 96 über Identifikationsfiguren außerhalb des Spielfeldes zu stärken. Der Vorschlag einiger Anhänger, dafür das Hannoveraner Original Fritz Haarmann zu verwenden, wurde vom Präsidium abgelehnt. Aber zum Glück gibt es in Hannover eine hohe Dichte an Sympathieträgern: Maschmeyer, Ferres, Schröder und Wulff wären allesamt würdige Namensgeber für die Stadionkurven. „Wo sitzt du?“ – „Bei Schröder.“ So geht Kundenbindung.