WOCHENÜBERSICHT: LAUTSPRECHER : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Heute findet vor dem Rathaus Treptow eine Kundgebung gegen die lokale NPD statt, denn diese wiederum versucht heute Abend, exakt dort eine öffentliche Veranstaltung durchzuführen. Seit die NPD mehr und mehr „Bürgernähe“ propagiert und sich den „kleinen Leuten“ als „seriöse Partei“ andient, verzeichnet sie gerade im Großraum Treptow und Rudow zusehends Wahlerfolge. Eine schöne Veranstaltung sollen die Braunen jedoch nicht haben, sagen die OrganisatorInnen dieser Kundgebung.
Apropos „kleine Leute“. Am Donnerstagmittag führt der Anti-Lohnarbeits-Kreis in der Offenen Uni die Veranstaltung „Arbeitsmigration? Was’n datt?“ durch. Liebe Leute, warum solch dummer Veranstaltungstitel? Weil wir dumm sind? Weil Dumme kommen sollen? Wer von denen, die angesprochen sein sollen, weiß nicht wenigstens ungefähr, was Arbeitsmigration ist, und will vielleicht sein Wissen vertiefen. Vielleicht aber lautet die Antwort auch nur: „Arbeitsmigration, dit is weit weggehen für die Arbeit.“ Und nach dieser Feststellung wird dann gesoffen? Blöd.
Am selben Tag findet am Bahnhof Zoo eine Demo gegen das Abschiebesystem statt, auch um auf jene aufmerksam zu machen, die in diesem System „verschwunden“ sind. Etwa Cemal Altun, Kola Bankole, Rachid Sbaai und Altankhou Dagwasoundels. Daher wird diesmal auch nicht vor einem Abschiebeknast demonstriert, sondern da, wo es möglichst viele sehen.
Ebenfalls am Donnerstag schließlich wird im Infoladen Daneben für eine linke Präsenz auf dem Fest der Völker 2007 in Jena mobilisiert, bei dem am 8. September Nazi-Bands, rechtsradikale Redner und „erlebnisorientierte Neonazis“ zusammenkommen wollen. Dem soll, wenn möglich, Einhalt geboten werden. Der Protest wird an diesem Abend vorbereitet.
Antifa: Neue Krugallee/ Bulgarische Straße, Mo., 18 Uhr
Arbeitsmigration: Philippstraße 13, Do., 12 Uhr
Abschiebung: Hardenbergstr. 20, Do., 17.30 Uhr
Völkerfest: Mehringhof, Liebigstraße 34, Do., 19 Uhr