: Barrieren weichen nur langsam
Nach Studie von Behindertenverbänden: Die ersten von über 45 Hindernissen für RollstuhlfahrerInnen abgebaut
Vier von über 45 Hindernissen für behinderte Menschen im öffentlichen Raum wurden im vergangenen Jahr im Land Bremen abgebaut. Das ist das Ergebnis einer kleinen Anfrage der SPD-Fraktion in der Bremischen Bürgerschaft an den Senat.
Barrieren für behinderte Menschen im öffentlichen Raum zu erkennen – das war das Ziel einer Studie dreier senatorischer Behörden sowie der Landesarbeitsgemeinschaft Hilfe für Behinderte Bremen e.V. Im vergangenen Jahr wurde die Studie „Bremen baut Barrieren ab“ vorgelegt. Über 45 besonders problematische Punkte für RollstuhlfahrerInnen identifizierten die Verbände, besonderes Augenmerk wurde dabei auf zentrale öffentliche Plätze wie die Domsheide oder das Hafenareal Vegesack gelegt.
Bisher, so die Antwort des Senates, seien lediglich vier der vorgeschlagenen über 45 Maßnahmen umgesetzt worden, darunter die Installation einer Rampe östlich des Bürgerhauses Weserterrassen sowie einige Modifizierungen an Straßenbahnhaltestellen. Eine Prüfung der Brücken über die Richard-Boljahn-Allee und andere Hauptverkehrsachsen in Bremen ergab, dass die Überquerung mit einem Steigungsgrad von über zehn Prozent „in keiner Weise“ den heutigen Anforderungen genüge. Die Verwaltung bemühe sich derzeit um Abhilfe, heißt es aus dem Senat.
In welchem Zeitraum die übrigen vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt werden, vermochten die Behörden nicht zu beantworten. Zunächst sei eine Richtlinie zum barrierefreien Bauen fertig zu stellen, da nur so die notwendigen Mittel umgeschichtet werden könnten. Aus reinen „Bauunterhaltungsmitteln“ seien die Maßnahmen nicht zu finanzieren. cja