unterm strich
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Wer wissen will, was René Pollesch, Armin Petras oder Thomas Ostermeier im Jahr verdienen, als Regisseure, Autoren und Intendanten, der muss das heute erscheinende Jahrbuch von Theater heute lesen. Unter der Überschrift „Geist, Geld und Gagen“ haben Peter Laudenbach und Franz Wille viele Informationen zur Ökonomie des Theaters zusammengetragen. Sie erklären nicht nur, warum die Gagen der Stars so oft ein Betriebsgeheimnis sind, sondern sie erzählen auch von all dem, was die großen Stadt-Theater wirtschaftlich zu erfolgreichen Veranstaltern macht: wie das Weihnachtsmärchen, das Alltagsstück und der Klassiker, der Abiturstoff ist.

All das macht dieses Jahrbuch spannend und gibt der Umfrage unter 40 Theaterkritikern, mit der Theater heute jedes Jahr vor Beginn der neuen Spielzeit Ehrentitel wie „Schauspielerin des Jahres“ verleiht, eine solide Basis. Die Ergebnisse sind erfreulich, aber nicht überraschend. Theater des Jahres wurde das von Ulrich Khuon geleitete Thalia in Hamburg. An diesem Haus spielt auch die Schauspielerin des Jahres, Judith Rosmair, und gar noch im Stück „Ulrike Maria Stuart“ der Autorin des Jahres, Elfriede Jelinek. Als beste Inszenierung werden „Die Perser“ von Dimiter Gotscheff (Deutsches Theater Berlin) genannt. Bester Nachwuchsdramatiker ist Dirk Laucke mit seinem Stück „Alter Ford Escort Dunkelblau“. kbm