: Arm, aber stimmlos
WAHLBETEILIGUNG Etwas mehr Stimmabgaben als 2006. Sozial Schwache gehen selten zur Wahl
Die Wahlbeteiligung ist bei der diesjährigen Wahl leicht gestiegen: 60,2 Prozent der Berechtigten gaben ihre Stimme ab. Das sind 2,2 Prozentpunkte mehr als bei der letzten Wahl 2006 und ist dennoch die zweitschwächste Wahlbeteiligung seit 1990.
Wie schon vor fünf Jahren gingen in Steglitz-Zehlendorf mit 69,8 Prozent die meisten Wähler zur Urne oder schickten ihren Schein mit der Post. Insgesamt wählten 27,6 Prozent per Brief. Mit 51 Prozent lag die Wahlbeteiligung in Marzahn-Hellersdorf am niedrigsten – nur noch jeder Vierte ging hier im Durchschnitt wählen.
Laut dem Bericht der Landeswahlleitung ist klar zu erkennen, dass in Gebieten mit vielen Empfängern von Transferleistungen der Nichtwähleranteil sehr hoch ist. Auch in Gebieten mit einfachen Wohnlagen oder mit vielen Menschen mit Migrationshintergrund ist Ähnliches zu beobachten.
Die Piraten schnitten laut Bericht in der ganzen Stadt besonders gut ab, wo viele 30- bis 60-Jährige wohnen, im Westen auch bei den Jüngeren. In Vierteln, in denen viele Senioren oder Menschen mit kirchlicher Bindung leben, gingen die Piraten hingegen weitgehend leer aus. BEQ