unterm strich :
Klassikerpflege: Schwedens Regierung will das künstlerische Erbe von Ingmar Bergman mit Hilfe von Steuergeldern sichern. Unmittelbar vor einem Gedenkabend im Stockholmer Nationaltheater Dramaten für den am 30. Juli gestorbenen Theater- und Filmregisseur kündigte der schwedische Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt gestern die Bereitstellung von 20 Millionen Kronen (2,2 Millionen Euro) an. Damit sollen ein regelmäßiges Bergman-Theaterfestival, der Ankauf internationaler Rechte aus Werken des Regisseurs für Schweden sowie die Restaurierung und Vervielfältigung von Bergman-Filmen finanziert werden. In einem gemeinsamen Zeitungsbeitrag mit Kulturministerin Lena Adelsohn Liljeroth für Dagens Nyheter schrieb Reinfeldt: „Ein Grundpfeiler unserer Kulturpolitik ist die Bewahrung des schwedischen Kulturerbes. Ingmar Bergmans Lebenswerk stellt einen lebendigen Teil dieses Erbes dar.“ Künstler tot, Werk lebendig also. Mal sehen, ob morgen so eine ähnliche Meldung aus Italien kommt. Die Nachricht von Michelangelo Antonionis Tod ging ja auch einen Tag später um die Welt als die von Bergmans Tod.
Auch irgendwie Klassiker: Literaturnobelpreisträger Wole Soyinka sowie Schriftsteller wie Isabel Allende, Mario Vargas Llosa und Michael Ondaatje werden zum Berliner Literaturfestival erwartet. Da ist, wie die vergangenen Jahre auch schon, ganz schön was los. Von heute an bis zum 16. September stehen mehr als 250 Veranstaltungen mit mehr als 150 Autoren auf dem Programm. Auch Jane Birkin, António Lobo Antunes, Wolf Biermann, Arno Geiger und A. I. Kennedy wollen zu dem Festival kommen. Die Eröffnungsrede hält der israelische Schriftsteller David Grossman. Er wird sich mit der „Stimme des Individuums“ befassen.