Vernissage: Untergrund-Comics aus Südafrika : We’re Not Armed – Don’t Shoot
Ob es daran liegt, dass Comics in Deutschland erst seit wenigen Jahrzehnten als echte Kunstform rezipiert werden? Jedenfalls ist hierzulande bislang lediglich ein einziger Comic aus Südafrika auf Deutsch erschienen. Was sich sonst noch in dieser Sache am Kap tut? Fehlanzeige. Allerdings konnte sich eine unabhängige Szene auch erst nach dem Ende Apartheid entwickeln.
In der Spedition gibt es ab Freitag Nachhilfe. Die Ausstellung „We’re not armed – don’t shoot!“ zeigt junge Comic-Kunst, die vor allem aus dem Umfeld des Magazins Bitterkomix aus Kapstadt stammt.
Direkter und schneller als andere Kunstformen, reflektiert Comic-Kunst die Verwerfungen und Konfliktlinien der südafrikanischen Gesellschaft: Rassismus, Armut, sexuelle Diskriminierung sind Thema – und von beträchtlicher gesellschaftlicher Brisanz. So wurde die vierte Ausgabe der Bitterkomix 1994 verboten, Mitherausgeber Anton Kannemeyer verlor beinahe seinen Job als Hochschuldozent.
Zur Vernissage liest der südafrikanischer Lyriker Danie Marais.
■ Eröffnung mit Lesung: Freitag, 17 Uhr, ab 22 Uhr Party, Ausstellung bis zum 16. Oktober, Mittwoch bis Freitag 16 bis 20 Uhr, Samstag und Sonntag 14 bis 20 Uhr, Spedition im Güterbahnhof