Demonstranten stören DVU-„Klönschnack“

Bahn entsetzt über ihre Mieter. DVUler flüchten vor Demonstranten. Protest blieb friedlich

Am Mittwochabend wollte der Hamburger Verband der Deutschen Volksunion (DVU) in den Räumen der Eisenbahnervereinigung „Association Européenne des Chemins“ (AEC) in Hammerbrook zusammen kommen. Seit Monaten richten die Rechtsextremen im Gebäude der Deutschen Bahn AG ihren „Klönschnack“ ungestört aus – bis Mittwoch.

„Nazis-Raus“-Rufe schallten den DVU-Leuten entgegen. Landeschef Günther Schlemmer wollte zum Gebäude gehen, als sich ihm 40 Demonstranten in den Weg stellten und ein Transparent „Rechte Politik angreifen“ entrollten. Eiligst flüchteten die DVUler. Robert Valković, noch stellvertretender Landeschef, rief die Polizei. Der Protest verlief aber friedlich.

Entsetzt sagte ein Bahn-Sprecher gestern der taz: „Uns war das nicht bekannt“. Man habe den AEC aufgefordert, diese Nutzung zu unterbinden, sonst folge die Kündigung. Der AEC-Präsident Horst-Gerd Vanselow sagte der taz: „Wir distanzieren uns von einer solchen Veranstaltung. Sie widerspricht unseren Vereinszielen.“ Verstöße gegen die Vereinssatzung könnten für an der Raumüberlassung beteiligte Mitglieder zum Vereinsausschluss führen, deutete Vanselow an. Darüber soll am Wochenende in der AEC-Vorstandssitzung in Hannover beraten werden.

ANDREAS SPEIT