die anderen über den terror-alarm in deutschland
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In Zürich meint der Tages-Anzeiger: Die Diskussion um schärfere Gesetze hat sich längst verselbstständigt. Dass die deutschen Sicherheitsbehörden eine Gruppe Terrorverdächtiger monatelang in aller Ruhe beobachten und ihre Pläne durchkreuzen konnten, belegt: Die Ermittler verfügen bereits über die nötigen Instrumente, um das Geschehen zu kontrollieren. Innenminister Schäuble weiß das. Er weiß, dass die notwendigen Vorkehrungen längst getroffen sind. Und dennoch ist er dazu übergegangen, mit der aufflackernden Angst vor Terroranschlägen ein gefährliches Süppchen zu kochen. Dem deutschen Innenminister sind die Maßstäbe verrutscht.

In Wien meint Die Presse: Konvertiten sind die Traumrekruten von Terrorgruppen: Sie kennen die Kultur im Feindesland, können sich anpassen, unerkannt bleiben. Doch muss gerade in einer aufgeheizten Stimmung wie jetzt klar hervorgestrichen werden, dass die Radikalen unter den frisch bekehrten Moslems eine Minderheit bilden.

In Zeiten wie diesen ist differenzierendes Feingefühl gefragt: Ja, die Polizei soll einzelne Konvertiten im Auge behalten, aber nicht laut darüber reden und eine ganze Gruppe pauschal vorverurteilen. Es heißt zu Recht, dass der Westen seine Werte verteidigen muss. Zu ihnen gehört auch die Religionsfreiheit.“