Urteil im Pascal-Prozess

Alle Angeklagten im Saarbrücker Prozess um den vor sechs Jahren verschwundenen Jungen freigesprochen

SAARBRÜCKEN dpa ■ Im Prozess um den vor sechs Jahren spurlos verschwundenen kleinen Pascal hat das Landgericht Saarbrücken alle zwölf Angeklagten von Mord- und Missbrauchsvorwürfen freigesprochen. „Der Verdacht bleibt, aber auf einen bloßen Verdacht hin darf niemand verurteilt werden“, sagte der Vorsitzende Richter Ulrich Chudoba gestern in der Urteilsbegründung.

Den acht Männern und vier Frauen im Alter von 38 bis 64 Jahren war zur Last gelegt worden, den fünf Jahre alten Jungen im September 2001 im Hinterzimmer einer Bierkneipe vergewaltigt und getötet oder Beihilfe zu der Tat geleistet zu haben. Den Angeklagten sei weder Schuld noch Unschuld nachgewiesen worden, sagte der Vorsitzende Richter. Von Pascal fehlt bis heute jede Spur.

Das Gericht folgte mit den Freisprüchen den Forderungen der Verteidiger. Die Staatsanwaltschaft, die unter anderem lebenslange Haftstrafen für fünf Hauptangeklagte gefordert hatte, kündigte Revision beim Bundesgerichtshof an. Die Freisprüche seien „nicht nachvollziehbar“, hieß es.