: 5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben
LEKTIONEN
1. Pegida hat ein Problem Das mit der Lügenpresse ist kompliziert. Auf den Pegida-Demos in Dresden und ihren eher bedeutungslosen Ablegern anderswo werden mit dem Begriff gern pauschal alle größeren Medien beschimpft. Diese Woche war das anders, wegen des Angriffs auf Charlie Hebdo, den die islamkritischen Ausländerfeinde für sich instrumentalisieren wollen. 25.000 Menschen waren auf der Straße, so viele wie noch nie bei einer Pegida-Demo. Organisator Lutz Bachmann versuchte halbherzig, die „Lügenpresse“-Rufe zu unterbinden. Dass „Lügenpresse“ am Dienstag zum Unwort des Jahres gekürt wurde, dürften viele Pegidisten gar nicht wissen. Darüber hat ja vor allem die Lügenpresse berichtet.
2. Profit ist nicht alles
Der Slogan „Je suis Charlie“ ging um die Welt. Der Pariser Grafikdesigner Joachim Roncin, der das schwarze Solidaritätslogo spontan gestaltet hat, will es jetzt als Marke schützen lassen. Nicht um damit Geld zu verdienen. Sondern um zu verhindern, dass andere damit Geld machen. Das tun sie allerdings längst. Online gibt es alle möglichen Dinge mit dem Slogan zu kaufen, vom T-Shirt bis zur Kaffeetasse.
3. Verschlüsseln hilft Der britische Premier David Cameron zieht seine eigenen Schlüsse aus den Attentaten von Paris. Er will die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung verbieten, also das Verschlüsseln über alle Stationen vom Sender zum Empfänger. Da Geheimdienste wie die NSA und die britische GCHQ alles tun, um diese zu knacken, kann das nur heißen: Verschlüsseln hilft! Wer also nicht will, dass wer mitliest, sollte für Mails PGP nutzen, für Chats OTR oder den SMS-Dienst Threema.
4. Urlaub in der Schweiz wird zum LuxusgutMit einem deutschen Geldbeutel war die Schweiz nie billig. Jetzt ist sie noch viel teurer. Am Donnerstag hat die Schweizer Zentralbank (SNB) die Bindung des Franken an den Euro aufgehoben. Der Franken gewann rasant an Wert. Bislang musste man gut 80 Cent für einen Franken bezahlen, jetzt hat sich der Kurs bei etwa einem Euro eingependelt. Schweizer Schokolade wird wertvoller, das rote Taschenmesser wohl auch. Und wen es jetzt in schneebedeckte Berge zieht, der dürfte sich eher in Österreich umsehen. Dafür werden Deutschland und Resteuropa für die Schweizer nun zum Schnäppchenparadies. Grüezi mitenand. 5. Größe hat ihre Grenzen Fast 400 Meter lang und 58,60 Meter breit ist „CSCL Globe“ – das größte Schiff der Welt. Wie jedes gute Schiff hat der chinesische Frachter nun Hamburg besucht. 19.100 Standardcontainer kann er transportieren. Und die Schiffe werden bald noch größer werden. Reedereien forcieren das, weil es für sie ökonomischer ist. Nur wo kommen die Containerriesen überhaupt noch hin? Die meisten Häfen, Wasserstraßen und Containerbrücken sind für sie nicht ausgelegt. Auch die „CSCL Globe“ konnte nach Hamburg nur fahren, weil sie nicht voll beladen war. SEBASTIAN ERB