Vormerken
: Was halt von der Bewegung übrig bleibt: Fotos und Beschreibungen

Es ist auch ein Kreuz mit diesen Künstlern, die vor allem in den 60ern und 70ern mehr Bewegung in die Kunst bringen wollten: weil sich diese Bewegung bei den Happenings, den Fluxus-Vorstellungen und überhaupt der Aktionskunst ja nicht so einfach konservieren lässt wie die Sixtinische Madonna. In der Nachbetrachtung zum Beispiel von der Aktion „I like America and America likes Me“, die Joseph Beuys 1974 in einer New Yorker Galerie absolvierte, indem er drei Tage lang mit einem Kojoten in einem Raum zusammenlebte, bleibt nicht viel. Nicht die Ausdünstungen, nichts vom Drumherum. Nur die Fotos zur Dokumentation, die wiederum doch hübsch anzuschauen sind. So wie die Aufnahmen, die jetzt im Tschechischen Zentrum bezeugen, dass es im sogenannten Ostblock gleichfalls Happenings und Fluxus gegeben hat, etwa nebenstehende „Identifikation“ von Karel Miller. Mit Fotos und und beschreibenden Texten wird in der Ausstellung die Geschichte der „tschechischen Aktionskunst der 1960er bis 1990er Jahre“ nachgezeichnet. Eröffnung am morgigen Donnerstag. Dabei untersucht Petra Stegmann in einem Vortrag die Verbindungen zwischen tschechischen Künstlern und der Fluxusbewegung im Westen. TM

Tschechische Aktionskunst: Tschechisches Zentrum, Friedrichstraße 206 Ausstellungseröffnung Donnerstag, 13. September, 19 Uhr (Ausstellung bis 2. November)