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Archiv-Artikel

Milde Strafe gefordert

Für die Mutter, die ihr Baby von einem Hochhausbalkon geworfen hatte, fordert der Staatsanwalt drei Jahre Haft

Im Prozess gegen die junge Mutter, die laut eigenen Geständnis Mitte März ihr neugeborenes Kind von einem Hochhausbalkon in den Tod geworfen hat, hält die Staatsanwaltschaft eine moderate Strafe für angemessen. „Es war eine Tat aus einer absoluten Ohnmachtssituation“, sagte der Anklagevertreter in seinem Plädoyer am Mittwoch vor dem Hamburger Landgericht. „Eine relativ milde Strafe ist ausreichend.“ Er forderte eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und zwei Monaten.

Der Staatsanwalt billigte der Mutter eine verminderte Schuldfähigkeit zu und folgte damit dem Gutachten eines Psychologen. Die Frau, die in einer zerrütteten Beziehung zum Vater des Kindes lebte, hatte die Schwangerschaft stets abgestritten und ihre Tochter laut der Anklage unbemerkt und ohne jede Hilfe zur Welt gebracht.

Die junge Frau hatte sich im Laufe der Ermittlungen zunehmend in Widersprüche verstrickt. Ihre Lügen wertete der Staatsanwalt als Bemühen, die Tat zu verdrängen. Die 27-Jährige habe daher aus subjektiver Sicht nicht gelogen. „Sie hat den Kopf immer tiefer in den Sand gesteckt und vollkommen ausgeblendet, dass die Geburt kommen wird“, sagte der Anklagevertreter. DPA