: Die Uneindeutigkeit der Grünen
betr.: „Kompromiss im grünen Tornado-Streit“
Natürlich sollte niemand zu einer bestimmten Meinung gezwungen werden, auch bei den Grünen nicht. Was aber immer wieder erstaunt, ist die Tatsache, dass der Afghanistan-Einsatz überhaupt zur Disposition steht. Wie können die Grünen es mit ihrem politischen Gewissen vereinbaren, dass einige von ihnen dem Einsatz von Tornado-Aufklärungsflugzeugen zustimmen wollen und offensichtlich können? Dass nun neuerdings beschlossen worden ist, dass man in einer so wichtigen Angelegenheit das bisher geschlossene Mandat einfach teilt und es so den Einzelnen großzügig überlässt, zwar gegen den Tornado-Einsatz zu stimmen, im gleichen Zug aber die Beibehaltung der Isaf-Schutztruppen zu befürworten, zeigt die Uneindeutigkeit, die die Grünen nach 25 Jahren vertreten. Einen potenziellen Kriegseinsatz zu unterstützen, verbietet sich auch nach 25 Jahren, und ob der Isaf-Einsatz tatsächlich ein friedensförderndes Mittel ist, darüber ließe sich auch trefflich streiten – vor allem angesichts der vielen Toten, die dieser Einsatz bis jetzt gefordert hat.
INGILD KIND, Hamburg
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