USUTU-VIRUS : Auch Stare und Kanarienvögel sind infiziert
HAMBURG | Das für das Amselsterben in Süddeutschland verantwortliche tropische Usutu-Virus hat auch andere Vogelarten getötet. Wissenschaftler vom Hamburger Bernhard-Nocht-Institut (BNI) haben das Virus bei einem Star, zwei Kanarienvögeln und einem Sperling nachgewiesen. „Die Ergebnisse sind schon erstaunlich, aber nicht absolut unerwartet“, sagte Virologe Jonas Schmidt-Chanasit vom BNI. Das Institut hat bislang rund 70 tote Vögel, überwiegend aus dem Südwesten Deutschlands, untersucht. Mitte September war das von Stechmücken übertragene Virus erstmals bei toten Amseln nachgewiesen worden. Bei rund 80 Prozent der in Hamburg untersuchten Amseln war der Befund seitdem positiv. Weitere Vogelarten wie Grünfinken oder Blaumeisen werden noch untersucht. Die erkrankten Tiere kamen aus den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg. „Die Situation ist nicht dramatisch, aber wir sollten sie weiter beobachten“, sagte Schmidt-Chanasit. Auch Menschen mit geschwächtem Immunsystem können sich mit dem Usutu-Virus anstecken, im BNI waren jedoch die untersuchten menschlichen Proben negativ. (dpa)