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Archiv-Artikel

Die Links: Vertiefung oder Verwirrung?

In den 90er-Jahren versuchten die Zeitungen, modern auszusehen, indem sie am Ende der Artikel noch auf passende Internetseiten verwiesen. Unter einem Bericht über die SPD stand beispielsweise „www.spd.de“. “Hallo, wir sind auch im Internetzeitalter angekommen“, sollte das signalisieren. Gleichzeitig signalisierte es jedoch den Leserinnen und Lesern, dass ihre Zeitung sie anscheinend für zu dämlich hielt, unter “www.spd.de“ zu gucken. Wirklich nützlich sind speziellere Links, doch sie sehen auf einer Zeitungsseite ziemlich sperrig aus. Auf Informationen über das Godesberger Programm der SPD müsste so verwiesen werden: „www.spd.de/menu/1682626/index.html“. Inzwischen werden in der gedruckten Zeitung nur selten Links angegeben. Das Medium stößt hier an seine Grenzen.

Anders ist das im Internet. Hier kann verwiesen werden, ohne dass der ganze Link überhaupt sichtbar ist. Es wird eine Linkliste neben oder nach dem Haupttext angegeben oder gleich aus dem Text heraus verlinkt. Seit einigen Jahren verweisen viele Onlinemedien, die von der Zahl der Klicks leben, nicht mehr so gerne auf Seiten außerhalb ihres Angebots:

“Wir wären doch blöd, die Nutzer mit externen Links von unserer Seite runterzulotsen“, lautet ihr Kalkül. Welt.de oder taz.de sind eher Ausnahmen. Da aber auch viel innerhalb eines Angebots verlinkt wird - auf weitere oder ältere Texte zum Thema, auf Töne oder Bilder -, bleibt das Setzen von Links typisch für Onlinemedien.