Der Preis der Sicherheit

WARNSTREIK Die Passagierkontrolleure am Flughafen Fuhlsbüttel sollen heute die Arbeit niederlegen

Das Jahr ist noch jung, aber Reisende am Hamburger Flughafen müssen sich zum ersten Mal wieder auf Verspätungen oder den Ausfall von Flügen einstellen: Im Rahmen des Tarifkonfliktes für 8.000 Beschäftigte im privaten Sicherheitsgewerbe sind ab 11 Uhr auch 600 Luftsicherheitsassistenten in Fuhlsbüttel zum Warnstreik aufgerufen. Sie sind für die Passagierkontrolle am Airport zuständig.

Ver.di-Verhandlungsführer Peter Bremme zufolge hat die Gewerkschaft eine neue Strategie gewählt, indem sie die Öffentlichkeit 24 Stunden vor Streikbeginn informiere – auch auf die Gefahr hin, dass sich die Arbeitgeberseite dadurch besser vorbereiten könne. „Die Fluggäste können rechtzeitig umbuchen oder auf andere Reisemöglichkeiten umsteigen“, sagt Bremme.

Mit den Warnstreiks sollen die betreffenden Sicherheitsunternehmen – etwa Power und Securitas – dazu bewegt werden, ein verbessertes Tarifangebot vorzulegen. Bisher sei ein Grundgehalt für Einsteiger von 8,75 Euro je Stunde angeboten worden, sagt der Gewerkschafter, gerade mal 25 Cent über dem neuen gesetzlichen Mindestlohn – und damit untragbar für die hiesigen Lebenshaltungskosten. „Wir brauchen in Hamburg Großstadtlöhne“, sagt Bremme.

Auch bei den Gehältern der Luftsicherheitsassistenten des „Deutschen Schutz- und Wachdiensts“ (DSW) am Airport liegen die Kontrahenten quer: Der Arbeitgeberverband BDSW hatte einen Stundenlohn von 14,90 Euro ab 1. Januar angeboten, was Ver.di als „enttäuschend“ zurückweist. Ver.di fordert stattdessen eine Staffelung nach Berufsjahren. In der höchsten Lohngruppe sollen die Fluggastkontrolleure 18,50 Euro demnach verdienen.  KVA