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Bagdad feuert US-Firma

Nach Schießerei mit mehreren Toten entzieht Iraks Innenministerium Sicherheitsfirma Blackwater Lizenz

BAGDAD ap ■ Die irakische Regierung hat nach einem tödlichen Vorfall in Bagdad einer der größten US-Sicherheitsfirmen die Lizenz entzogen. Das Innenministerium reagierte damit gestern auf eine Schießerei, bei der Leibwächter des Unternehmens Blackwater Sonntag acht Iraker erschossen und 13 verletzt haben sollen. Blackwater war zeitweise im Auftrag von Halliburton im Irak tätig, dem ehedem von US-Vizepräsident Dick Cheney geleiteten Konzern.

Die Blackwater-Angestellten fuhren am Sonntag im Auftrag des US-Außenministeriums in einem Konvoi von sechs Geländefahrzeugen durch Bagdad. Augenzeugen berichteten, sie hätten zu schießen begonnen, nachdem es in der Nähe zu einer Explosion gekommen sei. Ein Sprecher des Innenministeriums sagte, wegen der Toten und Verletzten müssten sich die Sicherheitsleute nun vor der Justiz verantworten. Anders als US-Soldaten sind bewaffnete Angestellte von Sicherheitsfirmen nicht vor dem Zugriff der irakischen Justiz geschützt. Bislang wurde im Irak allerdings keine private Sicherheitsfirma je für Übergriffe zur Rechenschaft gezogen. Ministerpräsident Nuri al-Maliki hatte die Schießerei am Sonntagabend als Verbrechen bezeichnet. Mehrere zehntausend private Söldner sind im Irak im Einsatz, unter ihnen viele US-Bürger und Briten.

Blackwell, die in Bagdad auch eine Hubschrauberflotte unterhält, hat etwa 1.000 Angestellte im Irak und führt im Wert von mindestens 800 Millionen Dollar (580 Millionen Euro) Aufträge der US-Regierung aus. Gestern war zunächst unklar, ob der Entzug der Lizenz nur zeitweise oder unbefristet gelten würde.

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