: Stimmen der Jugend
betr.: „Es geht auch ohne Gewalt“, taz zwei vom 7. 9. 07
Mit Freude habe ich den Artikel bzw. die Befragung der TeilnehmerInnen des Seminars für junge Deutsche, Palästinenser und Israelis gelesen. Prinzipiell ist es immer ein gutes Thema, wenn der Nahostkonflikt mal anders behandelt wird.
Etwas enttäuscht war ich auch, denn das Thema hättet ihr schon früher und auch noch zusätzlich mit Syrern, Ägyptern und anderen jungen Leuten, die vom Nahostkonflikt betroffen sind, haben können. Ende Mai/Anfang Juni hat das Goethe-Institut in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt und der Schwarzkopf-Stiftung „Junges Europa“ das erste Euro-Mediterrane Jugendparlament in Berlin veranstaltet. Da kamen Jugendliche aus den EU-Mitgliedstaaten und den Mittelmeer-Anrainerstaaten des Nahen und Mittleren Ostens, Nordafrikas und der Türkei zusammen, um sich zuerst zu verschiedenen Themen in Ausschüssen „zusammenzuraufen“ und ein gemeinsames Positionspapier zu erstellen, das dann jeder Ausschuss für sich in ein zweitägiges Parlament einbrachte und zusammengefasst in einer Resolution für die Zukunft der Euro-Mediterranen Partnerschaft verfasste (www-goethe.de/emyp).
Die Sensation am ersten „EMYP“ war, dass es keine Sensation gab. Getreu dem Motto „Only bad news ar good news“ hat das in puncto Kulturaustausch und Parlamentsergebnisse auch leider nur die Deutsche Welle und Radio Multikulti interessiert. Da frag ich mich schon, was die Stimme der Jugend von heute, die ja die Euro-Bürger von morgen sind, eigentlich wert ist und wer die hören will?
KERSTIN FRITZSCHE, Darmstadt