: Kardinal kann zufrieden sein
betr. „Vom Schaden Gottes“
Wenn ich Kardinal wäre, wäre ich jetzt sehr zufrieden. Aus einem bisschen Abstand betrachtet, läuft die ganze Chose inklusive medialem Hype darauf hinaus, dass der Kardinal nun glauben kann, ohne ihn und seine Zunft hätte diese Verhältnisbestimmung noch nie gelingen können und könne dies auch für die Zukunft nicht. Weshalb er wahrscheinlich nicht nur vom vatikanischen Knödel, sondern auch von allen anderen monotheistisch abonnierten Knödels Dankschreiben erhielt. Sie sind wieder im Gespräch. Und warum?
Weil der eine Kardinal mal wieder was schrecklich Dummes gesagt hat! Dabei hätte das jeder und jede andere genauso gut können – und tut es alltäglich in irgendwelchen Worten zum Tag und anderem Gesumms der Morgenandacht im öffentlichen Rundfunk bis hin zu den feierlich und mit vibratorunterlegter Stimme übertragenen Festgottesdiensten.
Warum müssen wir diese schreckliche Dummheit immer noch in aller Breite erörtern, statt sie als Dummheit mit nachsichtigem Schweigen zu übergehen?
Nicht nur Religion ist Privatsache, Dummheit ist es auch! Und dumme Religion sowieso. CHRISTINE RÖLKE-SOMMER, Berlin
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