die anderen über den hausteufel ahmadinedschad
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Zur Rede von Irans Präsident Ahmadinedschad in der New Yorker Columbia-Uni schreibt La Vanguardia aus Barcelona: Es ist unvorstellbar, dass US-Präsident George W. Bush an einer iranischen Universität über die Sanktionen gegen das Regime in Teheran sprechen könnte. Der iranische Staatschef Mahmud Ahmadinedschad aber durfte sich in New York als „Hausteufel“ der Amerikaner präsentieren. Einerseits stellte Ahmadinedschad wie erwartet seinen Zynismus zur Schau und wich kritischen Fragen aus. Andererseits ist es ein gutes Zeichen, wenn die Studenten sich ein Bild von den Führern der Welt machen können, auch wenn darunter einige verwerfliche Gestalten sind.

Der Wiener Standard meint dazu: Seiner Rolle als Feindbild ist der iranische Präsident gerecht geworden. Er hat auf Israel eingehauen, an der renommierten Columbia-Universität absurdes Zeug erzählt und wollte ausgerechnet am Ground Zero einen Kranz niederlegen. Da er der einzige Vertreter des iranischen Regimes ist, der eine solche Aufmerksamkeit in der internationalen Öffentlichkeit genießt (obwohl er nicht das wichtigste außenpolitische Entscheidungsorgan ist und auch beim Nuklearprogramm nur eingeschränkt bestimmen kann), besteht auch keine Gefahr, in Zukunft ein differenzierteres Bild der Lage im Iran zeichnen zu müssen.