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Archiv-Artikel

hedonistische linke Kryptische Parolen sind unproduktiv

Für die Nutzung des öffentlichen Raumes zogen am Samstag trotz strömenden Regens rund 200 Vertreter der neu gegründeten Hamburger Sektion der Hedonistischen Internationale durch das Schanzenviertel und St. Pauli. Mit elektronischer Musik wurde während des Demo-Raves Stimmung gemacht, eine Party im öffentlichen Raum gefeiert.

KOMMENTAR VON ANNIKA STENZEL

Von außen allerdings war der Sinn dieser Veranstaltung nicht zu erkennen. Plakate wie „129 bpm statt §129“ oder „Es gibt nur ein System, das funktioniert – das Soundsystem“ sorgten bei Zuschauern für Verwirrung. Die löbliche Forderung dürfte nur denjenigen klar gewesen sein, die Teil der Veranstaltung waren.

Das ist schade, denn die Gentrifizierung von Kiez und Schanze führt dazu, dass immer weniger kleine Veranstaltungen genehmigt werden, die eigentlich den Charme der beiden Stadtteile ausmachen. Und das sehen nicht nur die Vertreter der Hedonistischen Internationale so.

Wäre das Ziel der Demonstrierenden deutlicher geworden (und das Wetter besser), hätten sich bestimmt einige der verwirrt Zuschauenden dem Demonstrationszug angeschlossen, was der wichtigen Forderung mehr Nachdruck verliehen hätte. Trotzdem: Eine große Party auf den Straßen, Tanzen im Regen zu wummernden Bässen – die Nutzung des öffentlichen Raumes war ein Erfolg und ein Spaß für alle Teilnehmenden.