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Archiv-Artikel

Mit Musik, Sekt, Konfetti und Humor gegen Mieterhöhung

WOHNEN AktivistInnen feiern eine „Fette Mieten Party“ im Wohnungsbau-Unternehmen Saga/GWG

Von KVA

Spontanfete im Altonaer Stadtteilbüro des städtischen Wohnungsbau-Unternehmen Saga/GWG in der Eckernförder Straße: Rund 30 AktivistInnen des Bündnisses „Mietenwahnsinn stoppen“ im Netzwerk „Recht auf Stadt“ haben sich gestern Mittag zu einer „Fette Mieten Party“ bei der Saga eingeladen. Verkleidet mit Phantom-Masken tanzten sie zu dem Hit „Our House, in the Middle of the Street“, tranken Sekt und warfen Konfetti durch die Geschäftsräume. Auf Fächern für die Atemluft war zu lesen: „Wohnen ist Luxus“ – „kein Geld, Pech gehabt“ und „reiche Eltern für alle“.

Die MitarbeiterInnen des Stadtteilbüros nahmen die Spontanaktion selbst dann noch mit Humor auf, als Pappschilder hoch gehalten wurden. „SAGA = Städtische Abzockgesellschaft“ – „Mieten runter“ – „Höchstmiete: 4 Euro kalt – Jetzt!“ Eine Mitarbeiterin sagte gelassen: „Das ist hier ein öffentlicher Raum, das geht schon in Ordnung.“

Die zehnminütige Aktion war als ein Signal an die Wohnungsbaugesellschaft gedacht, die Mieten nicht zu erhöhen, wenn Ende des Oktobers oder Anfang November der neue Mietenspiegel veröffentlich wird. So ist es nämlich 2009 gewesen. Nur wenige Tage nach Veröffentlichung des Mietenspiegels waren 23.000 Saga-Mietern Mieterhöhungen ins Haus geflattert. „Es darf dieses Mal keine weiteren Mieterhöhungen bei Saga/GWG geben“, sagt Jonas Füllner vom Bündnis „Mietenwahnsinn stoppen“.

Mit 130.000 Wohnungen verfüge die SAGA-GWG über 15 Prozent des gesamten Hamburger Wohnungsbestandes und treibe seit Jahren die Mieten in die Höhe. „Wir fordern: runter mit den Mieten“, sagt Füllner. Einen Grund für die Abzocke sieht er darin, dass die Gewinne der Saga/GWG gern durch die Politik zum Stopfen von Haushaltslöchern benutzt werden. So sollen auch die Uni-Neubauten von der Saga gebaut werden. „Die Kosten für die Kredite werden dann wiederum auf die Mieter abgewälzt“, befürchtet Füllner. „Das darf einfach nicht geschehen.“ KVA