Akustischer Journalismus

Beim Dokumentieren der Dinge in der Welt greift man vornehmlich auf Bilder zurück. Akustische Dokumente hingegen gibt es zwar ebenfalls reichlich, doch spielen sie im Alltag eher eine geringe Rolle. Der englische Klangkünstler und Musiker Peter Cusack setzt in seiner Arbeit andere Zeichen: Er erkundet gefährliche und extreme Orte mit dem Mikrofon. So sammelt er etwa Klangmaterial in Tschernobyl, auf den ausgebeuteten Ölfeldern am Kaspischen Meer oder vom Schiffsverkehr in der Mündung der Themse. Er verdichtet seine field recordings zusammen mit Fotografien zu „ortsspezifischen“ Installationen. „Sonic journalism“ nennt er seinen Ansatz, mit dem er die Klangumwelt erforscht. Im Gespräch mit Marcus Gammel vom Deutschlandradio stellt er heute einige seiner Projekte in der daadgalerie vor. TCB

■ Peter Cusack: daadgalerie, Zimmerstraße 90/91. Heute, 19 Uhr. Eintritt frei