Vogelgrippe offiziell für beendet erklärt

H5N8-VIRUS Nach Ausbruch der Tierseuche in Niedersachsen wurden rund 10.000 Proben untersucht und kein weiterer Fall wurde gefunden. Das Land gibt daher nun Entwarnung

Der Ausbruch der hochansteckenden Variante der Vogelgrippe in Niedersachsen ist offiziell beendet. Das teilte Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) am Mittwoch mit. Das H5N8-Virus war Mitte Dezember in einem Putenmastbetrieb im Kreis Cloppenburg sowie in einem Entenmastbetrieb im Kreis Emsland festgestellt worden. Meyers Ministerium rief daraufhin den Tierseuchen-Krisenfall aus. Rund 120.000 Tiere wurden im Raum Cloppenburg und 11.000 im Emsland getötet.

Im Weser-Ems-Gebiet ordneten mehrere Landkreise vorsorglich die Stallpflicht für Hühner, Puten und anderes Geflügel an. Insgesamt hatten die Mitarbeiter im Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) etwa 10.000 Proben untersucht. Nachdem keine neuen Fälle der gefährlichen Variante der Vogelgrippe aufgetaucht seien, forderte Meyer die Kreise jetzt auf, das Risiko neu zu bewerten. Denn solange die Stallpflicht gilt, können die Eier nicht als Freilandeier verkauft werden. Die Hygienevorkehrungen in den Ställen sollten aber streng eingehalten werden, sagte Meyer. Dazu zählen Schleusen, Desinfektionsmatten und Schutzkleidung für Besucher.

Wie das hochansteckende Virus in die Ställe in den Landkreisen Cloppenburg und Emsland gelangen konnte, ist unklar. Möglicherweise übertragen Wildvögel den Erreger. Die Laves-Experten hatten daher auch 839 Wildvögel getestet. Lediglich bei einer im ostfriesischen Greetsiel entdeckten toten Möwe wurde der H5N8-Erreger festgestellt.

Der aus Asien stammende Erreger wurde in Mecklenburg-Vorpommern erstmals in Europa nachgewiesen. Später tauchte das H5N8-Virus in mehreren Bundesländern sowie unter anderem in den Niederlanden und Großbritannien auf.

Niedersachsen ist Deutschlands Geflügelland Nummer eins. 2013 wurden hier 826.600 Tonnen Geflügelfleisch produziert, das sind fast 57 Prozent der gesamten deutschen Produktion. Die betroffenen Geflügelzüchter im Raum Cloppenburg und Emsland erhielten insgesamt rund 950.000 Euro Entschädigungen aus der Tierseuchenkasse Niedersachsen.  (dpa)