piwik no script img

DIE GESELLSCHAFTSKRITIKStevontology

WAS SAGT UNS DAS? Viele Anleger sind enttäuscht von Apple. Trotz 54 Prozent Gewinnsteigerung

Ein Unternehmen legt Rekordzahlen und starke Wachstumszahlen vor – und trotzdem sackt die Aktie ab. Rational klingt das nicht, wenn eine Firma ihren Gewinn um mehr als die Hälfte steigert. Eher wahnsinnig vermessen. Zumindest, wenn man Apple für ein Unternehmen hält. Und nicht für eine Kirche.

Seit Guru Steve Jobs vor zwei Wochen starb, sind die Anhänger verunsichert. Ohne den Mann im schwarzen Rolli riecht das neue iPhone 4S irgendwie nicht nach Zukunft. Sie zögern, ob sie jetzt für etwas, das viel weniger neu ist als erhofft, sofort und viel Geld ausgeben müssen. So sind nicht nur die Schlangen vor den Apple-Stores überschaubar, auch der Optimismus der Anleger hält sich in Grenzen, weil Apple erstmals seit zehn Jahren hinter der Gewinnprognose zurückgeblieben sei, heißt es.

Wäre Apple eine Firma, würde man sagen, sie habe durch den Tod von Jobs einen Imageschaden erlitten. Vielleicht, dass eine Blase geplatzt ist. Tatsächlich aber scheinen die Apple-Jünger jetzt, nach dem Abbau der Trauerschreine, aufzuwachen. Und zu sehen, dass ihre Kirche nur ein Geschäft ist, das Handys verkauft. Und die Konkurrenz von Samsung vielleicht sogar das bessere Angebot hat. MLA

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen