: Raketen auf Bundeswehr
Neuer Anschlag auf deutsche Soldaten in Afghanistan. 16 aufständische Extremisten bei US-Luftangriff getötet
BERLIN/KABUL rtr/ap/afp ■ Zwei Tage nach dem Selbstmordanschlag auf die Bundeswehr in Afghanistan mit drei Verletzten hat es erneut einen Angriff auf deutsche Soldaten gegeben. Vier Raketen hätten das Feldlager in Kundus getroffen, sagte Bundesverteidigungsminister Franz-Josef Jung (CDU) gestern. Verletzt worden sei bei dem Anschlag am Sonntag und einem anschließenden Schusswechsel niemand, so ein Ministeriumssprecher.
Bei dem Angriff auf die Bundeswehr habe ein Rakete das Küchengebäude durchschlagen, ohne zu explodieren, sagte der Ministeriumssprecher weiter. Jung wertete die Attacke als Versuch, den Bundestag bei seiner Entscheidung über den Verbleib der Bundeswehr in Afghanistan zu beeinflussen. Das Parlament entscheidet am Freitag über die Verlängerung des Mandats für den Einsatz der Eingreiftruppe Isaf und der Bundeswehr-Tornados in Afghanistan.
Derweil sind in Afghanistan 16 Kämpfer des usbekischen Kriegsherrn Tahir Juldasch bei einem US-Luftangriff getötet worden, wie die Polizei der Provinz Paktika gestern berichtete. Der Angriff im Osten Afghanistans fand bereits am Sonntagmorgen statt. Juldasch, der Kommandeur des Terrornetzwerks al-Qaida ist, gehört zu den meistgesuchten Personen in Afghanistan.
In einem Gefängnis in Kabul sind 15 zum Tode Verurteilte am Wochenende hingerichtet worden. Sie hätten wegen Mordes, Entführung und anderer Verbrechen die Höchststrafe erhalten, teilte ein Regierungsbeamter gestern mit. Die Verurteilten wurden bereits am Sonntagabend getötet. Es handelt sich um die ersten Exekutionen seit mehr als drei Jahren.