: Nazis und Entzug
Um den Kampf gegen den Faschismus im Alltag geht es in „Mutterkorn“, dem Debütroman des Autors Leonhard F. Seidl (Foto: kulturmaschinen). Albin, ein angehender Altenpfleger, Punk und Antifaschist, muss wegen Drogenproblemen zu einer mehrmonatigen Therapie in eine Entzugsklinik. Dort begegnet er einem alkoholsüchtigen Neonazi, der sich rasch als weniger ausstiegswillig entpuppt, als er offiziell verlauten lässt. Da auch die anderen Patienten mehrheitlich rechtsextrem sind, wird der Linke Albin von ihnen beständig ausgegrenzt und schikaniert – mit allmählich eskalierender Tendenz. Der studierte Sozialpädagoge Seidl greift in seinem Roman auch auf eigene Erfahrungen zurück – er arbeitete früher selbst als Altenpfleger oder brachte straffälligen Jugendlichen kreatives Schreiben bei. Heute stellt der Schriftsteller sein Buch in Britta Gansebohms „Literarischem Salon“ im BKA-Theater vor. TCB
■ „Mutterkorn“: BKA, Mehringdamm 34. Montag, 20 Uhr. 8/6 Euro