… FRANK STEFFEL
: Die Briten ärgern

Frank Steffel (CDU, MdB) hat sich mal wieder aus dem Fenster gelehnt. Und wenn Steffel dies tut, lehnt er sich zumeist etwas weit hinaus. Was bedeutet, er macht Ärger. Diplomatie war nie seine Stärke. Ganz zackig hat Steffel jetzt die Schließung der britischen Botschaft gefordert.

Weil wegen den Briten die Wilhelmstraße aus Sicherheitsgründen seit Jahren für Autofahrer gesperrt sei, „schränkt das den Verkehrsfluss in Berlin-Mitte enorm ein“, kritisiert er. Und empfiehlt: eine Verlegung der Botschaft an einen anderen Standort. Am besten gleich ganz raus aus der Stadt, damit man am Brandenburger Tor wieder voll Gas geben kann.

Steffel hat nicht einmal so unrecht, die Absperrung ist ein Ärgernis – für die Stadt, für alle. Man muss mit der Queen reden, ob’s nicht auch anders geht. Genau das aber kann Steffel schlecht. Wir erinnern uns: Der Berliner CDU-Bürgermeisterkandidat 2001, als Teppichunternehmer auch „Bin Teppichladen“ genannt, leistete sich gar harte Aussetzer. Schwarze soll er als „Bimbos“, Türken als „Kanaken“ bezeichnet haben. Im Wahlkampf 2001 war für Steffel „München die schönste Stadt Deutschlands“. Und Berlin? In der ARD-Talkshow von Michel Friedman sagte er zur gleichen Zeit, er sei „kein Rassist“, sondern ein ganz normaler Mensch, Polizisten habe er, anders als Joschka Fischer, nicht verprügelt.

Die CDU verlor 17 Prozentpunkte, die SPD gewann. Für Steffel samt CDU war das die Katastrophe. Vom Stadtmagazin tip wurde Steffel zum „peinlichsten Berliner“ des Jahres 2001 gewählt. Er trat ab, dann wurde es ruhiger, seither ist er gar nicht unsympathisch. 2009 wurde Steffel Mitglied des Bundestags.

Und nun? Will Steffel wieder Bürgermeister werden? Vielleicht. Denn er macht wieder Ärger. ROLA Foto: Archiv