: Die Wirtschaft der Ukraine soll wachsen
FINANZHILFE Der IWF sagt der Ukraine weitere 15,5 Milliarden Euro zu
BRÜSSEL afp | Neben der Aussicht auf Frieden hat die Ukraine am Donnerstag auch die Zusage für neue massive Finanzhilfe erhalten. Der Internationale Währungsfonds einigte sich mit Kiew vorläufig auf ein Vierjahresprogramm in Höhe von 17,5 Milliarden Dollar (15,5 Milliarden Euro), wie IWF-Chefin Christine Lagarde am Donnerstagmorgen in Brüssel verkündete.
Ergänzt durch weiteren Beistand der EU und von einzelnen Geberstaaten könne Kiew für die kommenden vier Jahre auf schätzungsweise 40 Milliarden Dollar (35,3 Milliarden Euro) zählen, sagte Lagarde, ohne konkreter zu werden. Der IWF-Verwaltungsrat muss dem IWF-Hilfspaket, das in wochenlangen Verhandlungen mit Kiew ausgearbeitet worden war, noch zustimmen.
„Wenn das Programm gelingt und die russische Aggression endet, kann die Wirtschaft ab 2016 wieder wachsen“, sagte der ukrainische Regierungschef Arseni Jazenjuk in Kiew. Er versprach zahlreiche Sparmaßnahmen, darunter Entlassungen von Beamten, die Bekämpfung der Korruption und eine Modernisierung des Energiesektors.
Um einen Bankrott der Ukraine zu verhindern, hatten die Geber dem Land schon im vergangenen Frühjahr Hilfskredite von 27 Milliarden Dollar zugesagt. Die Hilfen reichten aber nicht aus. Die ukrainische Wirtschaftsleistung schrumpfte 2014 um 7,5 Prozent. Die nationale Währung Hrywnja verlor die Hälfte ihres Werts. Der Einbruch des Handels mit Russland und von Moskau verlangte höhere Gaspreise trugen dazu bei.