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Archiv-Artikel

Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Heute wird im Mehringhof der Veranstaltungszyklus „Was tun mit Kommunismus“ eröffnet, zunächst sollen „Die Linke und ‚der real existierende Sozialismus‘“ untersucht werden, und zwar von Bini Adamczak, Hauke Benner, Willi Hajek, Thomas Klein, Elfriede Müller, Monika Runge und Jörn Schüttrumpf. Eine hitzige Debatte ist absehbar, auch werden es einige DDR-Mythen sehr schwer haben.

Im selben Rahmen wird morgen im Haus der Demokratie über eine sehr ähnlich klingende und trotzdem ganz andere Frage diskutiert, sie lautet: „Wie sozialistisch war der ,real existierende Sozialismus‘?“ Diesmal finden sich Helmut Bock, Renate Hürtgen, Christoph Jünke, Ralf G. Landmesser, Anne Seeck und Harry Waibel auf der Bühne, auch hier dürfte sich eine spannende Kontroverse ergeben.

Eine sehr andere Glaubensfrage dagegen ist am Mittwoch im Zielona Gora Thema, hier nämlich wird der Autor Helge Lehmann der Frage nachgehen, was sich in der so genannten Todesnacht in Stammheim im Jahre 1977 wirklich abgespielt hat. Sicher ist einiges, was Lehmann als Fakt auslegt, anzweifelbar, doch ebenso ist die offizielle staatliche Version vom überraschenden Selbstmord von Jan-Carl Raspe, Gudrun Ensslin und Andreas Baader und vom versuchten Selbstmord von Irmgard Möller mehr als zweifelhaft. Möller bestreitet ja auch bis heute, das Messer gegen sich geführt zu haben. Dass die Behörden Schusswaffen im Hochsicherheitstrakt nicht bemerkt, ja nicht einmal den Schuss gehört haben wollen, wo doch die Zellen abgehört worden sind, ist sehr fragwürdig.

Am Sonntag schließlich wird im Festsaal Kreuzberg die Frage gestellt, wie man Raus aus dem Kapitalismus kommt. Diesmal fragen sich das Christian Frings, Bernd Gehrke, Detlef Hartmann, Lucy Redler, Michael Wilk und jemand von TOP Berlin. Wir sind auf die Antworten gespannt

■ Kommunismus: Montag, 18 Uhr, Gneisenaustr. 2a

■ Realsozialismus: Dienstag, 18 Uhr, Greifswalder Str. 4

■ Stammheim: Mittwoch, 20 Uhr, Grünberger Str. 73

■ Antikapitalismus: Sonntag, 17 Uhr, Skalitzer Str. 130