Zu viel Krawallsendungen gesehen?

betr.: „Der Schock-Moderator“

Mit großer Verwunderung habe ich den Bericht über eine Lesung von Naomi Klein gelesen. War dies die erste von der Autorin je besuchte Lesung? Oder hat sie vielleicht im Fernsehen zu viele Krawallsendungen gesehen? Denn seit wann ist es üblich, Buchvorstellungen wie Boxkämpfe zu inszenieren? Zugegeben: Manchmal habe ich mir bei solchen Gelegenheiten selbst schon etwas mehr Kritik und Konfrontation gewünscht, zum Beispiel bei der Präsentation von Pamphleten im Buchformat wie Henryk M. Broders „Hurra, wir kapitulieren“. Aber es ist doch wohl absurd, einer Autorin vorzuwerfen, dass Moderator und Publikum sie nicht fertigzumachen versuchten. Sollte der taz-Bericht dafür einen Ausgleich liefern?

IRMGARD PINN, Aachen