WWF gegen mehr Öl aus dem Watt

Die Umweltstiftung „World Wide Fund For Nature“ (WWF) hat die Landesregierungen in Schleswig-Holstein und Niedersachsen aufgefordert, keine neuen Ölförderungen im Wattenmeer zu genehmigen. „Weitere Ölförderungen in den Nationalparks sind inakzeptabel“, sagte der Leiter des WWF Wattenmeerbüros in Husum (Kreis Nordfriesland), Hans-Ulrich Rösner. Hintergrund sind aktuelle Planungen des RWE Dea-Konzerns, mit Probebohrungen im Wattenmeer neue Ölvorkommen zu erschließen.

Laut WWF verbietet jedoch der vor zehn Jahren am 22. Oktober 1997 von Deutschland, Dänemark und den Niederlanden verabschiedete „Trilaterale Wattenmeerplan“ unter anderem neue Öl- und Gasförderungen in den Schutzgebieten des Wattenmeeres. Rösner befürchtet, dass die Planungen für neue Ölbohrungen im Watt möglicherweise die von den Niederlanden und Deutschland angestrebte Anerkennung des Wattenmeeres als UNESCO-Weltnaturerbe gefährdet.

Erdöl wird im Wattenmeer schon seit Mitte 1987 gefördert. Zurzeit ist die Bohr- und Förderanlage „Mittelplate“ die einzige Ölplattform in deutschen Gewässern. Ein Konsortium, bestehend aus der Hamburger RWE Dea und der Wintershall AG (Kassel), nutzt von dort aus Deutschlands wichtigste Erdölreserve – nur wenige Kilometer vor der Westküste Schleswig-Holsteins im Nationalpark Wattenmeer. DPA