: Wagner an der Waterfront
Das Space-Park-Nachfolgeprojekt will in Bremen noch in diesem Jahr mit dem Umbau beginnen. Eine Wagner-Oper, gespielt auf einer Seebühne an der Weser, soll im Sommer 2008 für die Waterfront werben
Bis die ersten Geschäfte an Bremens neuer Waterfront eröffnet werden, wird es noch etwas dauern, und welche das sein werden, wird auch noch nicht verraten. Aber Waterfront-Manager Jan Miller ist guter Hoffnung, immerhin wollen die neuen Besitzer im Herbst damit beginnen, den alten Space-Park-Betonklotz für rund 80 Millionen Euro umzubauen und mit viel Glas die Beton-Fassaden transparent zu machen. „Dafür braucht man schon eine gewisse Sicherheit, was die spätere Nutzung angeht“, sagt Miller. Für den Herbst 2008 ist die Eröffnung geplant.
Im Juni 2008 soll das Bremer Theater die neue Adresse mit einer Wagner-Oper populär machen. „Der fliegende Holländer“ soll gespielt werden, die vorhandenen Amphitheater-Stufen, die zum Wasser führen, sollen für eine Tribüne mit 2.500 Plätze genutzt werden. Die Plätze werden wettersicher überdacht sein. Auf dem Wasser wird eine 22 mal 32 Meter große Ponton-Bühne schwimmen, auf der auch die Bremer Philharmoniker Platz haben sollen. „Kultur hilft, den Ort attraktiv zu machen“, sagt Waterfront-Manager Miller. Das Theater liefere die Kultur dafür, Waterfront die Ökonomie, meint Wolfgang Patzold, Theater-Geschäftsführer, über das Joint-Venture. Details über die Kosten seien allerdings noch nicht vereinbart. „Wir werden uns einigen.“ Viermal im Jahr will das Theater die 2.500 Plätze füllen, allein die Überdachung dafür wird eine halbe Million Euro kosten. Wenn es gut läuft, soll das Sommerprogramm jedes Jahr nach Ende der normalen Theatersaison am Goetheplatz hier an der „Waterfront“ stattfinden. Im Hintergrund die Industriebauten und der Sonnenuntergang – eine „wunderbare Kulisse“, schwärmt Patzelt. Waterfront will die Seebühne seinerseits nach dem Wagner-Gastspiel für „verschiedene hochkarätige Gastspiele“ nutzen.
Im Sommer 2009 werden dann rund 120 Geschäfte die derzeit noch leeren Betonhallen füllen. Die 100 Meter lange Front zur Weser hin soll komplett geöffnet werden, damit man den wunderbaren Blick genießen kann, vier oder fünf Restaurants kann der Vermieter Waterfront sich hier vorstellen. Der Inhaber würde nicht mit dem Umbau beginnen, wenn die Vermietung noch wackelig wäre, versichert Miller – aber mit genauen Angaben hält sich der Vermieter zurück. Nur so viel: „Die Konditionen sind vereinbart.“
Klar ist auch: Die Rakete kommt weg, auch die Attraktionen des Space Center sollen verkauft werden – in den Raum soll ein Indoor-Kinderspielplatz kommen und Sport-Flächen. In den schlecht geheizten alten Space-Park-Hallen gibt es bis dahin nur einen warmen Kaffee: Starbucks hat an prominenter Stelle täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet. KLAUS WOLSCHNER