FORDERUNG DER VEREINTEN NATIONEN : Iran soll Hinrichtung aussetzen
GENF | Die UN haben den Iran aufgefordert, eine für heute geplante Hinrichtung auszusetzen. Der einer Mitwirkung in der militanten Kurden-Organisation PJAK bezichtigte Saman Naseem sei bei seiner Festnahme 2011 erst 17 Jahre alt gewesen und hätte nach internationalem Recht gar nicht zum Tod verurteilt werden dürfen, erklärten der UN-Iran-Sonderberichterstatter Ahmed Shaheed und der Sonderberichterstatter für außergerichtliche Exekutionen, Christof Heyns. Zudem sei Naseem angeblich vor seinem Schuldgeständnis gefoltert worden.
Im April 2013 hatte ein iranisches Gericht die Todesstrafe über Naseem verhängt. Unabhängig von der Art des Naseem vorgeworfenen Vergehens sei die Todesstrafe für Minderjährige nach internationalem Recht verboten. Iranische Behörden hätten außerdem wiederholt versichert, dass unter Folter erpresste Geständnisse auch nach iranischem Recht unzulässig seien, erklärten die UN-Sonderberichterstatter. Nach ihren Angaben wurden 2014 im Iran mehr als 700 Todesurteile vollstreckt, darunter an 14 Frauen und mindestens 13 Jugendlichen. (kna)