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Archiv-Artikel

Kunst mit Stadt Istanbul-Streifzug

Hajo Schiff

Seine gelegentliche Widerborstigkeit konnte es auch nicht verhindern, das der 1964 in Essen geborene Christoph Schäfer am Donnerstag mit dem Edwin-Scharff-Preis des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg ausgezeichnet wurde. Das Thema des Hamburger Zeichners, Konzept- und Installationskünstlers ist stets der öffentliche Raum. Am bekanntesten wurde er durch das Projekt „Park Fiction“ auf St. Pauli, das Schäfer auch auf der elften Documenta vor dreizehn Jahren gezeigt hat. Seine Thesen zur Stadt publizierte Schäfer in dem Buch „Die Stadt ist unsere Fabrik“, im vergangenen Herbst kuratierte er den Salon „Public Happiness“ in der Wiener Secession, derzeit ist er Teil des Teams der „PlanBude“, das die Beteiligung an der Neuplanung des Esso-Häuser-Geländes organisiert.

Gezeigt werden anlässlich der Preisverleihung nun Schäfers Arbeiten zur letzten Istanbul Biennale. Zeichnend, diskutierend und die politische Geschichte notierend streifte der Künstler 2013 vor und nach den Erschütterungen um Occupygezi, um die Besetzung und gewaltsame Räumung des Gezi Parks, durch die Stadt am Bosporus.

Seine Tagebuchseiten und Großzeichnungen nennt er „Bostanorama“. Das verweist zum einen auf die „Bostans“, jene kleinen städtischen Nutzgärten, die in den Ruinen des alten Byzanz in den Stadtmauern Istanbuls überlebt haben und die derzeit zerstört und bebaut werden. Es klingt aber auch das „Panorama“ an, das im 19. Jahrhundert eine wichtige Rolle in der Konstruktion nationaler Identitäten gespielt hat. Eine Gratis-Zeitung in Deutsch, Englisch und Türkisch hilft, diese Aspekte zu verbreiten.„Bostanorama“ Selekta Studio 1, Bernhard-Nocht-Straße 67, Do – Fr 15 – 20, Sa 13 – 20 Uhr. Bis 21. März