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Archiv-Artikel

Kammermusik, Berg-und-Tal-Musik und ein Stammgast Schnell ins Konzert!

Andreas Schnell

Heute bleibt die Konzertküche kalt. Aber morgen wird es umso wohliger warm: Am Sonntagabend ist ein israelisch-malisches Doppel zu Gast im Schlachthof: The Touré – Raichel Collective ist ein höchst gemischtes Doppel, bestehend aus dem malischen Vieux Farka Touré und dem israelischen Texter, Komponisten und Musiker Idan Raichel, der vor allem für seine Melange aus elektronischer Musik mit traditionellen hebräischen Texten und nahöstlicher und äthiopischer Musik bekannt ist.

Nachdem die beiden gemeinsam schon das Album „The Tel Aviv Session“ veröffentlichten, erschien nun kürzlich das zweite gemeinsame Werk „The Paris Session“ – Tourés Heimat scheint derzeit kaum das Ambiente zu bieten, die kammermusikalische Intensität zu erzeugen, die die gemeinsame Musik der beiden Musiker prägt, die im Schlachthof von Daby Touré am Bass, Niv Toar an der Trompete und dem Sänger Seckouba Diabaté begleitet werden. Beginn ist um 20 Uhr.

Am Mittwoch kommen Monster Magnet nach Bremen. Die Älteren von uns erinnern sich gern an ein Konzert im legendären Wehrschloss, später mussten schnell größere Hallen her. Es ging dann allerdings nicht ununterbrochen aufwärts. Nicht einmal beruhigende Stagnation prägte Werk und Erfolg, 1995 landete Bandzentrum Dave Wyndorf wegen der Einnahme verschiedener, zumindest in dieser Dosierung nicht verschriebener Substanzen im Krankenhaus, Jahre der Abstinenz sollten folgen. Taten es aber nur eingeschränkt. Auch später machte Wyndorf nicht nur mit Musik auf sich aufmerksam, sondern auch mit wegen Überdosen abgesagten Konzerten. Wobei diese Berg-und-Talfahrt auch eine musikalische war. Gelten die ersten Monster-Magnet-Alben zu Recht als Klassiker neopsychedelischer Rockmusik, dominierte später nicht selten Stumpfsinn, und auch die Gogo-Tänzerinnen, mit denen Wyndorf gelegentlich seine Konzerte aufzupeppen versuchte, leuchteten nicht allen Fans ein. Mittlerweile orientiert er sich wieder ein bisschen an vergangenen Großtaten, weshalb wir am Mittwoch gegen 20 Uhr gerne in den Schlachthof pilgern.