LESERINNENBRIEFE
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Gemeiner Bürger chancenlos

■ Betr.: „Rechtsstaat auch im Dunkeln“, taz.bremen v. 18. 2. 2015

Die Überschrift setzt voraus, dass es einen Rechtsstaat im Hellen gibt. Das ist nicht so. Der Leidtragende ist der gemeine Bürger, der gegen das Zusammenarbeiten von Polizei, Richter und Staatsanwaltschaft keine Chance hat. Ich war kürzlich bei einer Gerichtsverhandlung, wo die Zeugen der Staatsanwaltschaft vom Richter pfleglich behandelt wurden, im Gegensatz zu den „Entlastungszeugen“. Die waren völlig eingeschüchtert. Mit Rechtsstaat hat das nichts zu tun. Wenn so schon vor einem Amtsgericht gehandelt wird, stellt sich die Frage, wie ein Rechtsstaat im Dunkeln, also in einer geschlossenen Anstalt funktionieren soll?  KLUTHI, taz.de

Mehr Sanktionen sind möglich

■ Betr.: „Sparen durch Strafen“, taz.bremen v. 10. 2. 2015

Echt heftig, was da so abgeht mit den „erlaubten“ Sanktionen zu Lasten der Bedürftigen. Nimmt man in Bremen die Unterbeschäftigten dazu, dann treffen 80.000 Arbeitssuchende auf 4.500 angeblich freie Stellen pro Monat. Als gewiefter Jobcenter-Mitarbeiter könnte ich mit der richtigen Strategie sogar monatlich 60.000 Sanktionen schreiben.  PETER HOHLEN, taz.de

Mit fraglichen Argumenten

■ Betr.: „Mit Hochdruck in die Ambulanz“, taz.bremen v. 16. 2. 15

In akuten Phasen einer seelischen Erkrankung ist eine Behandlung in einer Klinik besser als zu Hause oder einer Tagesklinik. Diese dient eigentlich der Nachsorge. Dies ist Sparen am falschen Ende mit Argumenten, die sehr fraglich sind. THOMAS, taz.de

Deutsch lernen, dann fliehen

■ Betr.: „Kein Deutsch, keine Hilfe“, taz.bremen 20. 2. 2015

Wenn ich als Deutscher in einem anderen Land zu einer Behörde gehe, wird mir auch kein Dolmetscher zur Verfügung gestellt. Und Formulare oder Broschüren auf Deutsch gibt es dort auch nicht. Würde mir manches z. B. in Japan erleichtern. Dort wird erwartet, dass ich die örtliche Sprache spreche.  CHRIS, taz.de

Anmerkung: Viele Länder, so auch Japan, erwarten keine tieferen Kenntnisse der Landessprache(n) bei Einwanderung und halten wichtige Formulare und Infos mindestens noch in Englisch vor. [d. Red.]