Maulkorb für Schulleiter

INKLUSION Leiter einer Sonderschule darf nicht bei Anhörung des Schulausschusses sprechen

Dietmar Schmidt fehlte am Freitagnachmittag. Dass der Leiter der Sonderschule Kielkoppelstraße bei der Anhörung zur Inklusion behinderter Schüler auftrat, hatte Schulsenator Ties Rabe (SPD) nicht genehmigt. Es sei auch in Vergangenheit Praxis gewesen, dass die Opposition keine Lehrkräfte als Auskunftspersonen benennt, sagte er.

Es sei „klar, dass die Behörde eine einheitliche Linie vertritt und sich in der Öffentlichkeit klar und unzweideutig zu politischen und fachlichen Fragen äußert“, so Rabe. Möglich sei eine Anhörung von Schulleitern, wenn sie als Vertreter eines Verbandes „über die Senatsinteressen hinausgehende Aspekte“ einbrächten.

Der von der Linksfraktion benannte Schulleiter der Erich-Kästner-Schule, Pit Katzer, tat das: Er sprach als Vertreter der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Schmidt dagegen „gehört leider keinem Verband an und hat seine Teilnahme abgesagt“, so der Schulausschussvorsitzende Walter Scheuerl. Er erinnerte daran, dass Rabe selbst im Februar 2010 als Ausschussvorsitzender zu einer Anhörung zur Inklusion eingeladen hatte. Damals konnte die Schulleiterin Angelika Fiedler ohne Umwege sprechen. Die damalige Schulsenatorin Christa Goetsch (GAL) habe „deutlich höheres Augenmaß bewiesen“.

Rabe sagte, nach seiner Erinnerung sei auch Fiedler als Vertreterin eines Verbandes erschienen. Schulleiter Schmidt habe seine Zusage „aus eigener Überzeugung“ zurückgezogen. KAJ