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Archiv-Artikel

Einblick (562)

WIEBKE ELZEL, JANA MÜLLER, FOTOGRAFINNEN

Zur Person

■ Wiebke Elzel (*1977 in Hannover), Jana Müller (*1977 in Halle/Saale) leben beide in Berlin. Seit 2001 arbeiten die Künstlerinnen neben ihren Soloprojekten kontinuierlich zusammen. Derzeit zeigen sie in der Galerie Springer Auszüge aus ihrer neuen Arbeit „Koordinaten“. Außerdem ist dort ihr umfangreiches Archiv Elzel/Müller zu sehen – Arbeiten aus den Jahren 2003 bis 2015. Die Ausstellung läuft noch bis zum 11. April. (Galerie Springer, Fasanenstr. 13).

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?Wiebke Elzel / Jana Müller: Uns beiden hat sehr das Thema der derzeitigen Ausstellung in der C/O Galerie gefallen. „Blow Up. Antonionis Filmklassiker und die Fotografie“ kreist im Prinzip um ähnliche Fragestellungen wie unsere neue Arbeit „Koordinaten“, in der wir unter anderem das Sichtbare und Unsichtbare in der Fotografie thematisieren. Welches Konzert oder welchen Klub können Sie empfehlen? JM: Ich bin nicht die regelmäßige Klubgängerin, würde aber gerne den aktuellen Film „The Birdman“ empfehlen, u. a. mit Naomi Watts und Michael Keaton. Ich habe ihn gerade erst gesehen und für mich ist er ein sehr intelligenter und gleichzeitig aber auch witziger Film über die Schwierigkeiten der Wahrnehmung und Rezeption unterschiedlichster Kunstgattungen und somit Ausdrucksformen. WE: Ich bin auch nicht so viel in Klubs unterwegs, freue mich derzeit eher wieder auf die Zeit, in der man draußen sein kann, zum Beispiel im Café auf der Insel der Jugend. Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich zurzeit durch den Alltag? WE: Zuletzt gelesen habe ich von Juan Gabriel Vásquez „Die Informanten“, über die Unzuverlässigkeit von Erinnerungen, die Wechselbeziehungen von Realität und Fiktion, erzählt anhand eines Teils jüngerer kolumbianischer Geschichte. Ein weiteres Buch, das für mich kürzlich eine Entdeckung war: „Wie der Müll geordnet wird“ von Iris Hanika. JM: Ich lese gerade zum einen die Erzählungen „Baum der Nacht“ des amerikanischen Schriftstellers Truman Capote – über wunderbar klare und doch rätselhafte Begebenheiten des Lebens. Und zum anderen die Bücher von Maurice Denton Welch, in denen sehr schön die innere menschliche Zerrissenheit beschrieben wird. Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen/dir am meisten Freude? JM: In meinem neuen Projekt beschäftige ich mich mit Gegenständen aus polizeilichen Asservatenkammern. Die künstlerische Untersuchung dieser alltäglichen Objekte reizt mich ungemein. WE: Ich bin kürzlich umgezogen, deshalb wohl ist mein großartiger Akkubohrer gerade ein Lieblingsgegenstand.