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Archiv-Artikel

Autos brennen

Seit Jahresbeginn wurden 101 Autos abgefackelt. CDU-Forderung nach Sonderkommission zurückgewiesen

Die Polizei hält keine Sonderkommission für notwendig, um die gehäuften Brandanschläge auf Autos in der Stadt aufzuklären. Die Einsetzung einer Sonderkommission wäre nur eine Schaufensteraktion, ohne realistische Chance auf einen durchschlagenden Erfolg, sagte Polizeipräsident Dieter Glietsch am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses zu einer CDU-Forderung.

Nach Angaben von Glietsch wurden seit Jahresbeginn 91 Brandanschläge auf Autos verübt, bei denen 101 Fahrzeuge in Flammen aufgingen. Unter Tatverdacht seien bisher 14 junge Leute festgenommen worden. Gegen 12 von ihnen werde noch ermittelt. Die Polizei, der bisher drei Bekennerschreiben vorliegen, verortet die Brandstifter in der linksradikalen Szene.

In den vergangenen Jahren wurden laut Glietsch in Berlin jeweils 17 bis 30 Autos in Brand gesteckt. Der Anstieg der Fallzahlen in diesem Jahr hänge vermutlich mit dem G-8-Gipfel Anfang Juni in Heiligendamm zusammen. Allein im Mai seien 36 Brandanschläge registriert worden, im September und Oktober nur noch jeweils vier.

Die oppositionelle CDU hatte der Polizeiführung Untätigkeit vorgeworfen und schärfere Maßnahmen bei der Strafverfolgung der Brandstifter verlangt. Innensenator Ehrhart Körting (SPD) wies Vorwürfe zurück. Die Polizei habe auf die Häufung von Brandanschlägen reagiert und unter anderem verdeckte Ermittler eingesetzt. Nach Körtings Worten stehen die Ermittler aber vor dem Problem, es nicht mit organisierten, sondern mit spontanen Taten zu tun zu haben. Die mehr als eine Million Autos in Berlin könnten nicht alle überwacht werden.

Sonderkommissionen würden eingerichtet, wenn zuständige Fachkommissariate mit den notwendigen Ermittlungen überfordert sein, sagte Glietsch. „Das ist hier nicht der Fall“. DPA