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Archiv-Artikel

Bayer muss Medikament zurückziehen

Der Chemie- und Pharmakonzern nimmt das Herz-OP-Medikament Trasylol vom Markt

LEVERKUSEN dpa ■ Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer muss sein bei Herzoperationen eingesetztes Medikament Trasylol vorerst vom Markt nehmen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte ordnete am Montag wegen eines möglicherweise erhöhten Sterblichkeitsrisikos das Ruhen der Zulassung an. Das Medikament Trasylol darf ab sofort nicht mehr verkauft werden, die Ärzte wurden aufgefordert, es nicht mehr anzuwenden. In Kanada war eine klinische Studie zu Trasylol aus Sicherheitsgründen abgebrochen worden.

Bayer kündigte an, die Vermarktung von Trasylol vorübergehend weltweit auszusetzen. Mit dieser Entscheidung folge man der Anordnung des Bundesinstituts sowie den Empfehlungen der US-Gesundheitsbehörde FDA und anderer Zulassungsbehörden, teilte der Konzern mit. Trasylol wird eingesetzt, um bei Herzoperationen Blutungen zu verringern.

Mit dem Medikament hat Bayer in den ersten neun Monaten dieses Jahres nach eigenen Angaben 93 Millionen Euro umgesetzt, davon etwa 63 Millionen Euro in den USA. Der Leverkusener Bayer-Konzern ist weiterhin überzeugt, dass Trasylol „ein positives Kosten-Nutzen-Profil ausweist“. Das erhöhte Todesrisiko liege „im Grenzbereich zur statistischen Signifikanz“.