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Archiv-Artikel

IG Metall-Chef will linke Koalition

Jürgen Peters betont die Nähe zur SPD, will aber auch Die Linke als Partnerin

LEIPZIG dpa ■ Der scheidende IG-Metall-Vorsitzende Jürgen Peters hat seine Gewerkschaft aufgefordert, für mehr soziale Gerechtigkeit zu kämpfen und alle demokratischen Parteien für ihre Ziele zu gewinnen. Die Diskussion um die Verlängerung des Arbeitslosengeldes I, einen flexiblen Altersausstieg und die Einführung von Mindestlöhnen sei ein Erfolg der Mobilisierung der IG Metall, sagte Peters am Montag beim Gewerkschaftstag in Leipzig. „Ohne unser Engagement wäre da nichts passiert.“ Die IG Metall sei nach ihrer schweren Krise im Jahr 2003 wieder zu einer starken gesellschaftlichen Kraft geworden.

Angesichts der veränderten Parteienlandschaft forderte Peters dazu auf, den Dialog mit allen Parteien in Regierung und Opposition zu suchen. „Es gibt keinen Grund, die einstige privilegierte Partnerschaft zur SPD auf eine andere Partei zu übertragen“, sagte er. Ebenso gebe es keinen Grund, „ausgerechnet Die Linke unter politische Quarantäne zu stellen“. Die IG Metall sei unabhängig von allen Parteien, aber keineswegs politisch neutral. Sie werde alle Parteien und Regierungen daran messen, ob sie die Interessen der großen Mehrheit der Bevölkerung verträten oder „Lobbyorganisationen von Spitzenverdienern, Vermögensbesitzern oder Großkonzernen“ seien.

Der Zweite Vorsitzende Berthold Huber, der am Dienstag zum neuen Gewerkschaftschef gewählt werden soll, nannte als Schwerpunkte der Tarifrunde 2008 in vielen Branchen neben guten Entgelten den Altersausstieg und den Erhalt des Flächentarifs. Die klare Orientierung der IG Metall an Mitgliederinteressen zahle sich aus. Nach 15 Jahren anhaltender Mitgliederverluste sei die Gewerkschaft auf dem Weg, zum Jahresende die „schwarze Null“ zu erreichen, sagte Huber. Mit rund 2,3 Millionen Beitragszahlern ist sie die größte deutsche Gewerkschaft.