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Am 18. Oktober veröffentlichte das Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung einen Text von David R. L. Litchfield („Die Gastgeberin der Hölle“), der eine Kontroverse auslöste. Litchfield hat jahrelang die Familiengeschichte der Familie Thyssen und Thyssen-Bornemisza erforscht und war dabei auf ein Verbrechen aus den letzten Weltkriegstagen gestoßen.
Das Verbrechen: In der Nacht vom 24. auf den 25. März 1945 wurden während einer Party auf Schloss Rechnitz im Burgenland 200 ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter massakriert. Gastgeberin des Festes war Gräfin Margit Batthyány, geborene Thyssen-Bornemisza. Das Massaker ist eine von österreichischen Gerichte belegte Tatsache. Dass die Haupttäter flüchtig bleiben konnten, haben sie der Gräfin zu verdanken, sagt Litchfield. Zwei Belastungszeugen wurden 1947 ermordet. Die Gräber wurden bis heute nicht gefunden. Die Dorfgemeinde schweigt eisern.
Zusammen mit seiner aus Deutschland stammenden Freundin Caroline Schmitz empfing David R. L. Litchfield unsere Korrespondentin in seinem Haus auf der Isle of Wight. Ein entspannt aussehender 64-jähriger Mann von kleiner Statur, Lachfalten im Gesicht, Jeans und Pullover. TAZ